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Öffentlichen Vortragsreihe des SelmaMeyerMentoring und A²-Mentoring

Uni-Veranstaltungen

Wir freuen uns auf einen impulsreichen Austausch zu folgenden Themen mit Genderbezug:

1.   Das sozialepidemiologische Profil von COVID-19

Univ.-Prof. Dr. phil. Nico Dragano, Professur für Medizinische Soziologie, HHU 

Das Infektionsgeschehen von SARS‐CoV‐2 folgt bestimmten Mustern. Unter anderem ist auffällig, dass bestimmte soziale Gruppen höhere Inzidenzen haben, häufiger schwer erkranken oder häufiger von weiteren ‚Nebenwirkungen‘ (z.B. Depressionen) der pandemischen Lage betroffen sind. Der Vortrag zeichnet diese epidemiologischen Muster mit Fokus auf sozioökonomische Ungleichheiten nach und stellt einige Hypothesen zu den möglichen Ursachen vor.

2.   Coronapandemie und Häusliche Gewalt: Lessons to be learned

Univ.-Prof. Dr. med. Stefanie Ritz-Timme, Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin, HHU

Das Thema „Häusliche Gewalt“ hat in der Zeit der Pandemie große Aufmerksamkeit erfahren, und das ganz zu Recht; die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie (insbesondere die „Lockdowns“) haben das Problem verschärft. Der Blick auf das Thema nur vor dem Hintergrund der Pandemie greift aber zu kurz: Schon vor der Pandemie war das Problem (zunehmend) groß. Gewalt in Partnerschaften bzw. Häusliche Gewalt war und ist (vor und in der Pandemie) weltweit ein relevantes Public Health Thema und betrifft Millionen von Menschen, insbesondere Frauen und Kinder.

Die Folgen für die Betroffenen sind erheblich – insbesondere und auch für die immer mitbetroffenen Kinder („child witnesses“). Die zunehmende Ent‐Tabuisierung des Themas, wissenschaftliche Daten und die Sensibilisierung der Politik für die Problematik ebnen immer mehr den Weg zu niederschwelligen Anlaufstellen für Betroffene. Modellcharakter könnte hier das „Trube‐Becker‐Haus“ haben, das am UKD als Zentrum für die interprofessionelle Versorgung gewaltbetroffener Kinder und Erwachsener entsteht.

3.   Gender Award Gap - Wissenschaftspreise und die Unsichtbarkeit von Frauen in der Medizin

Annegret Dreher, M.Sc., Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, HHU

Thorsten Halling, M.A., Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, HHU

Seit Jahren steigt der Anteil weiblicher Beschäftigter im Bereich der medizinischen Forschung. Nichtsdestotrotz werden Preise und Auszeichnungen in diesem Bereich unterdurchschnittlich häufig an Frauen vergeben. Dieses Missverhältnis ist von entscheidender Relevanz, da Preise und Auszeichnungen – neben zitationsbasierten Bewertungsindices, Drittmitteleinwerbung und Führungsverantwortung – als zentrale Indikatoren für berufliche Leistungen in der Forschung betrachtet werden und den weiteren Verlauf der Berufskarriere maßgeblich prägen. Preise tragen zur Sichtbarkeit des/der Empfänger/in sowohl in der Scientific Community bei als auch in der öffentlichen Wahrnehmung und für externe Förderer. Erste Daten aus unserer Studie zeigen, dass auch in den Anerkennungskulturen der Medizin in Deutschland ein „Gender Award Gap“ (analog zu bereits bekannten Phänomene wie dem Gender Pay Gap oder dem Gender Citation Gap) zu verzeichnen ist. Welche Strategien zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Frauen in wissenschaftlichen Anerkennungsprozessen der Medizin sind denkbar und sinnvoll? Wie kann das Thema in den bestehenden Mentoring‐Programmen verankert werden?

Programm der Veranstaltung

Für Ärzt*innen: Die Anerkennung dieser Veranstaltung als ärztliche Fortbildungsmaßnahme (mit 4 Punkten) wurde bei der Ärztekammer Nordrhein beantragt.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Ihre digitale Anmeldung spätestens bis zum 22. September 2022.

Für Fragen steht Ihnen Ekaterina Masetkina unter zur Verfügung.

Veranstaltungsdetails

30.09.2022, 09:00 Uhr - 14:45 Uhr
Ort: O.A.S.E. (Geb. 16.61) , Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Verantwortlichkeit: