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Literaturübersetzen
„Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen“

Literatur und Literaturübersetzungen bieten die Möglichkeit, komplexe und differenzierte Bilder anderer Länder und Kulturen zu zeichnen. Obwohl sich afrikanische Literatur in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut, stehen vergleichsweise wenige Autorinnen und Autoren im Lichte der öffentlichen Wahrnehmung. Das Projekt „Blick in die Zukunft – gegen das Vergessen“, soll dem entgegenwirken. Ab dem 29. Oktober 2020 besprechen in insgesamt sechs Workshops Autoren und Autorinnen sowie die studentischen Übersetzerinnen Herausforderungen des Übersetzens und literarischen Schreibens. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, digital an diesen Workshops teilzunehmen.

 „Die Workshop-Reihe bietet eine wunderbare Gelegenheit, Einblick in die Vielstimmigkeit der englisch- und französischsprachigen Literaturen Afrikas zu gewinnen“, sagt PD Dr. Vera Elisabeth Gerling, Mitinitiatorin des Projekts. „Zugleich zeigen die studentischen Übersetzungen Möglichkeiten auf, diese scheinbar so fremden Literaturen auch in der deutschen Sprache vermittelbar zu machen. Aber oftmals sind es gerade die Grenzen der Übersetzbarkeit, die die Besonderheiten afrikanischer Literaturen aufscheinen lassen“, fügt Prof. Dr. Birgit Neumann (Lehrstuhl für anglophone Literaturen und Literarisches Übersetzen) hinzu.

Das Projekt des Studiengangs Literaturübersetzen der Heinrich-Heine-Universität und des „Allerweltshaus Köln – stimmen afrikas e.V.“ will Autoren in den Fokus rücken, die aus dem Raster westlicher Rezeptionserwartungen fallen. So soll die Wahrnehmung verschiedener afrikanischer Kontexte um einige Nuancen und Facetten erweitert und nicht zuletzt die Bedeutung der Interdependenzen zwischen afrikanischen und westlichen Kulturen beleuchtet werden. „Blick in die Zukunft – Gegen das Vergessen“ versteht sich somit als Versuch einer transkulturell sensiblen Auseinandersetzung mit Afrika in Europa. Konkret fassbar wird diese Auseinandersetzung in der Arbeit des Übersetzens. „Übersetzen als kreative Praxis ist wohl die intimste Art, sich dem ‚Anderen‘ anzunähern“, sagt Dr. Eva Ulrike Pirker, die wie Vera Elisabeth Gerling bereits im vergangenen Sommersemester mit Studierenden in Übersetzungskursen an den Texten gearbeitet hat.

Sechs Autorinnen und Autoren aus sechs afrikanischen Kontexten bzw. der Diaspora sind aktiv an dem Projekt beteiligt: die nigerianisch-deutsche Schriftstellerin Olúmìdé Pópóọlá, Jennifer Nansubuga Makumbi aus Uganda, Karen Jennings aus Südafrika, Jo Güstin aus Kamerun, Sinzo Aanza aus der Demokratischen Republik Kongo und Nafissatou Dia Diouf aus dem Senegal. Sie alle haben eine Kurzgeschichte im Gepäck, die sich mit Spuren der Vergangenheit befasst. Im Verlauf des Projekts verfassen die Schriftsteller jeweils eine neue Kurzgeschichte, die den Blick in die Zukunft richtet. Die Workshops bieten Studierenden des Studiengangs Literaturübersetzen und anderen Interessierten die Gelegenheit, sich an der konkreten Arbeit am Text und im Dialog mit den Autoren mit den Herausforderungen einer kulturell, formal und sozial sensiblen Übersetzung auseinanderzusetzen.

Studierende des Masterstudiengangs Literaturübersetzen erarbeiten im Austausch mit den Autoren deutsche Übersetzungen der Geschichten, die im Frühjahr 2022 in einer dreisprachigen Anthologie in der Reihe „Düsseldorf übersetzt“ publiziert werden. Die Studierenden erhalten auf diese Weise Einblick in den gesamten Publikationsprozess, sodass sie bestens auf Berufe in der Verlagsbranche oder natürlich das Übersetzen von Literatur vorbereitet sind.

Die Termine im Einzelnen:

29.10.20 // 18.00 – 19.30 Uhr Workshop mit Jennifer Nansubuga Makumbi: On not Translating Africa (engl.-dt.)

12.11.20 // 18.00 – 19.30 Uhr Workshop mit Olúmìdé Pópóọlá – Writing and Translating Gender across Cultures (eng.-dt.)

30.11.20 // 18.00 – 19.30 Uhr Workshop mit Jo Güstin: Coucou ou le non-métissage“ (frz.-dt.)

14.01.21 // 18.00 – 19.30 Uhr Workshop mit Nafissatou Dia Diouf: „J’irai“ (frz.-dt.)

28.01.21 // 18.00 – 19.30 Uhr Workshop mit Karen Jennings: Rhythms and Melodies of Writing (engl.-dt.)

11.02.21 // 18.00 – 19.30 Uhr Workshop mit Sinzo Aanza: „La fête et l’ombre“ (frz.-dt.)

 

Informationen zu den Workshops und zur Anmeldung:

https://www.literaturuebersetzen.hhu.de/projekte-und-veranstaltungen/uebersetzungsprojekt-blick-in-die-zukunft-gegen-das-vergessen-kurzgeschichten-aus-afrikanischen-kontexten

 

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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