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10-jähriges Jubiläum von BioSC
Erfolgsgeschichte mit Potenzial – das Bioeconomy Science Center für eine nachhaltige Bioökonomie

Seit zehn Jahren bündeln die Universitäten in Aachen, Bonn und Düsseldorf sowie das Forschungszentrum Jülich im Bioeconomy Science Center (BioSC) ihre Kompetenzen für eine systemische und integrierte Bioökonomieforschung. Beim 5. BioSC Symposium am 5. März wurden erfolgreiche Projekte vorgestellt und neue Entwicklungen und Herausforderungen in den Blick genommen. Erstmals wurde auch der Christian-Patermann-Preis überreicht.

Cover der Jubiläumsbroschüre zum 10-jährigen Bestehen von BioSC Zoom

10 Jahre BioSC: Zum Jubiläum ist eine eigene Broschüre erschienen. (Bild: BioSC)

Die Menschheit steht vor großen Herausforderungen: Klimawandel, knapper werdende Ressourcen und eine wachsende Weltbevölkerung erfordern ein Umdenken und neues, nachhaltigeres Handeln und Wirtschaften als bisher. Das erfordert eine übergreifende Verknüpfung von Wissen und Technologien, den Schutz und Erhalt natürlicher Ressourcen, eine Umstellung der Basis für Lebensmittel und Rohstoffe sowie wirksame gesellschaftliche Veränderungen.

An der RWTH Aachen, der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und dem Forschungszentrum Jülich wurden frühzeitig die Notwendigkeit und die Potenziale der Entwicklung einer nachhaltigen, wissensbasierten Bioökonomie erkannt. Mit der Gründung des BioSC im Herbst 2010 begannen die vier Partner eine institutionen- und disziplinübergreifende Zusammenarbeit in Forschung und Ausbildung für die Transformation zu einer Bioökonomie, die bis heute einzigartig ist. Seit 2013 fördert das Land Nordrhein-Westfalen das NRW-Strategieprojekt BioSC und ermöglichte damit bisher rund 60 Forschungsprojekte.

Beim 5. BioSC Symposium präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem BioSC sowie externe Expertinnen und Experten – auch aus der Industrie – Beiträge zur nachhaltigen Produktion von Pflanzen, zu neuen biobasierten Prozessen und Produkten sowie zu Transformation und Nachhaltigkeit auf regionaler, nationaler und globaler Ebene. Thorsten Menne, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, und Andrea Noske, Bundesministerium für Bildung und Forschung, betonten die essenzielle Notwendigkeit eines systemischen und interdisziplinären Denkens und Handelns sowie einer Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure aus Wissenschaft, Industrie, Gesellschaft und die Bedeutung von Forschung für einen erfolgreichen Transformationsprozess.

In einer Podiumsdiskussion hob Prof. Dr. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, den Bedarf geeigneter Förderstrukturen für systemische und komplexe Fragestellungen wie in der Bioökonomieforschung hervor. Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum, ehemals Henkel AG & Co. KGaA, betonte, dass nur nachhaltige Innovationen wettbewerbsfähig sein könnten. Uwe Fritsche vom Internationalen Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien wies darauf hin, dass die Bioökonomie die Möglichkeit und Verpflichtung habe, zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele beizutragen. Die Post-COVID-Zeit böte eine große Chance, den erforderlichen Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft zu erzielen.

Prof. Dr. Markus Pauly, der die HHU im Geschäftsführenden Direktorium vertritt und der selbst an verschiedenen BioSC-Forschungsprojekten beteiligt ist, würdigt das besondere Verknüpfungskonzept: „Das Konzept der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft macht uns die Natur vor. Hier wird alle Materie und Energie mit einem hohen Wirkungsgrad recycelt. Das BioSC hat Mut bewiesen, sich solche Prozesse abzuschauen und in industrielle Prozesse zu integrieren.“

„Für unsere Universität ist das BioSC ein wichtiger Bestandteil unserer Forschungsstrategie“, sagt Prof. Dr. Dr. Andrea Icks, Prorektorin für Forschung und Transfer der HHU. „Um eine nachhaltigere Form des Wirtschaftens zu erreichen, müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen zusammenarbeiten. Dem BioSC ist es gelungen, solche produktiven interdisziplinären Teams hervorzubringen, an denen viele HHU-Forscherinnen und -Forscher beteiligt sind.“

Der mit 25.0000 Euro dotierte Christian-Patermann-Preis wurde an Dr. Michael Wustmans von der Universität Bonn verliehen und würdigt herausragende Leistungen bei der Anleitung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu exzellenter und relevanter Forschung. Den Preis verlieh der Namensgeber persönlich; er ehrt Christian Patermann, den Begründer der wissensbasierten Bioökonomie in Europa.

Einen Überblick über die Ergebnisse und Entwicklungen aus zehn Jahren Forschung, Ausbildung und Kooperation des BioSC liefert eine Jubiläumsbroschüre, abrufbar auf den Seiten des BioSC.

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Forschung News
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