Eingeladen hatten die Alexander von Humboldt-Stiftung und „Wissenschaft im Dialog“: Nachwuchsforschende aus insgesamt 26 Ländern diskutierten vom 2. bis 6. August in Berlin ihre Perspektiven und Ziele für die Wissenschaftskommunikation und Umsetzungsvorschläge, um diese zu erreichen. Notwendig, so eine der Kernbotschaften, sei ein Kulturwandel in der akademischen Welt, hin zu einer inklusiven und experimentierfreudigen Wertegemeinschaft, welche Kommunikationsleistungen anerkennt.
„Uns war sehr wichtig zu betonen, dass die Wissenschaftskommunikation diverser und interdisziplinärer werden muss“, so Dr. Agatha Alexandra Walla vom HHU-Institut für Pflanzengenetik: „Denn vor allem unterschiedliche Perspektiven bringen die Wissenschaft voran, um drängende Probleme der Zukunft zu lösen. Dies gilt ebenfalls für die Wissenschaftskommunikation, welche durch Transparenz Vertrauen in die Wissenschaft aufbauen muss.“
Die Arbeitsgruppe fordert, dass die Aus- und Weiterbildung in der Wissenschaftskommunikation adäquat gefördert werden muss. Ausbildungsangebote hierfür müssen sichtbarer und standardisiert werden. Dabei ist wichtig, dass jungen Forscherinnen und Forschern auch ausreichend Unterstützungsangebote zur Verfügung stehen, damit ihr Engagement für einen Dialog mit der Gesellschaft nicht zulasten der eigentlichen Forschungsarbeit geht.
Ebenfalls ist die Forschungsförderung gefordert: Damit die Kommunikation von wissenschaftlichen Fragestellungen, Methoden und Ergebnissen zu einem vollwertigen Teil der Arbeit wird, muss diese auch in die Förderanträge eingebettet und es müssen dedizierte Fördermittel hierfür bereitgestellt werden.
Prof. Dr. Stefan Marschall für Internationales und Wissenschaftskommunikation der HHU, unterstreicht die Bedeutung des Impulspapiers nachdrücklich: „Die Nachwuchswissenschaftler haben hierin wichtige Aspekte zusammengefasst, die zentral sind, um wissenschaftliche Themen in die Gesellschaft zu tragen. Wie notwendig dies ist, wie wichtig es aber auch ist zu vermitteln, wie Wissenschaft funktioniert, hat die Coronakrise deutlich gezeigt.“