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iGEM-Wettbewerb 2021
HHU-iGEM-Team bringt eine Goldmedaille nach Düsseldorf

Der größte weltweite Studierendenwettbewerb „international Genetically Engineered Machine“ (iGEM) im Bereich der synthetischen Biologie ist mit dem großen Finale, dem „giant jamboree“, zu Ende gegangen. Das Team der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) hat mit seinem diesjährigen Projekt CereX eine Goldmedaille errungen.

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Neun der insgesamt zehn diesjährigen iGEM-Mitglieder der HHU. (Foto: HHU / Vincent Holletzek)

Die HHU-Studierenden entwickelten das Konzept für ein System, welches Stress in Pflanzen frühzeitig identifiziert und dessen Ursache feststellen. Der Grundgedanke dahinter: Landwirte sollen so möglichst schnell Pathogene und Schädlinge erkennen, damit die genaue Ursache für den Stress identifizieren und dann gezielt Pflanzenschutzmaßnahmen einleiten können, um ihre Felder effektiver zu schützen und Ernteverluste zu minimieren. Die gewonnenen „Stressdaten“ sollen zusätzlich maschinell ausgewertet werden, um unter anderem die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten besser vorhersehen zu können.

Ihr Projekt und die Ergebnisse der diesjährigen Arbeit stellte das Team beim weltweiten Treffen „giant jamboree“ aller iGEM-Teams im November 2021 vor. Coronabedingt fand das Treffen online statt.

Schon vorab erstellten die Studierenden ein Promotionsvideo und ein Präsentationsvideo sowie eine gestaltete Webseite in Form eines Wiki über ihr Projekt. Während das Promotionsvideo ein kleiner Trailer für das Projekt ist, tragen das Präsentation und das Wiki die gesamten Fortschritte des Jahres zusammen und stellen diese einem Fachpublikum vor.

Im Finale prüften sogenannte „Judges“ das Team und ihr Projekt auf Herz und Nieren. Die Judges bewerteten und vergaben nach verschieden Gesichtspunkten Medaillen und spezielle Preise. Dabei ging es nicht nur um die wissenschaftliche Umsetzung des Projektes; im Mittelpunkt stand auch der Diskurs der Projektidee mit Experten und der Öffentlichkeit.

Wasim Djamriani, Mitglied des iGEM-Teams der HHU, freut sich über das Ergebnis: „Wir haben gemeinsam eine Goldmedaille mit nach Düsseldorf gebracht. Die Judges waren besonders von unserer Marktforschung beeindruckt. Dabei sind wir mit verschiedenen möglichen Zielgruppen wie Landwirten und Pflanzenzüchtern in Kontakt getreten und haben unsere Idee auf Basis von deren Bedürfnisse angepasst. Vor allem hoben die Judges unsere Bemühungen hervor, die wirtschaftliche Attraktivität unserer Leistung innerhalb dieses Austausches zum Beispiel mithilfe von Kostenaufstellungen einzubeziehen.“

Team CereX

Der Name CereX setzt sich aus den Begriffen Ceres und SELEX zusammen. Ceres ist dabei die römische Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. SELEX ist ein Akronym für „Systematic Evolution of Ligands by EXponential Enrichment“ und bezeichnet den Prozess der Aptamer-Generierung.

Das 2021er-iGEM-Team bestand aus zehn Studierenden. Ihnen beratend und unterstützend zur Seite standen die „Advisor“, die früher schon am Wettbewerb teilgenommen haben. Als oberste wissenschaftlich-leitende Instanz hatte das Team zwei „Primary investigator“, zum einen Prof. Dr. Oliver Ebenhöh vom Institut für quantitative und theoretische Biologie und zum anderen Prof. Dr. Nicole Linka vom Institut Biochemie der Pflanzen an der HHU. Zusätzlich unterstützen Professorinnen und Professoren von verschiedensten Instituten das Team nach besten Kräften.

Der iGEM-Wettbewerb

iGEM steht für „international Genetically Engineered Machine“. 2003 am Massachusetts Institute of Technology in den USA ins Leben gerufen, richtet die iGEM-Foundation einen internationalen Wettbewerb aus, bei dem studentische Teams selbstständig Projekte im Bereich der synthetischen Biologie auf die Beine stellen. In der synthetischen Biologie werden neue Mechanismen durch Kombination von Komponenten verschiedener Organismen erschaffen. 2021 beteiligen sich 364 studentische Teams aus über 42 Ländern.

Die Forschungsprojekte orientieren sich an aktuellen Themen und versuchen, entweder nützliche neue Werkzeuge und Verfahren für die Wissenschaft zu entwickeln oder bestehende Probleme von Industrie, Medizin und Umwelt zu lösen. Das übergeordnete Ziel des Wettbewerbs ist es, die Welt über die Möglichkeiten der synthetischen Biologie aufzuklären und mit den Projekten zu verbessern. Ein knappes Dreivierteljahr haben die teilnehmenden Teams Zeit, ihr Projekt von der Ideenfindung bis zur finalen Präsentation voranzutreiben. Dabei müssen sie sowohl den wissenschaftlichen Teil im Labor selbst organisieren, als auch sich um Unterstützung durch Sponsoren kümmern.

Weitere Informationen: iGEM-Webseite

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell
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Startseite der CereX-Projektseite (Abbildung HHU / CereX)

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