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Philosophische Fakultät
Meyer-Struckmann-Preis 2022 an Prof. Dr. Richard Münch

Der Meyer-Struckmann-Preis der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2022 ausgeschrieben für Forschungen zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“, wird an em. Prof. Dr. Richard Münch verliehen. Der Soziologe wird für seine grundlegenden theoretischen Arbeiten und historisch-vergleichenden Studien zum gesellschaftlichen Wandel ausgezeichnet.

Porf. Dr. Richard Münch erhält den Meyer-Struckmann-Preis 2022, Foto: privat

Ausgehend von der großen soziologischen Frage „Wie ist soziale Ordnung möglich?“ hat Richard Münch, der 2013 zum Emeritus of Excellence der Universität Bamberg ernannt wurde und seit 2015 Seniorprofessor für Gesellschaftstheorie und komparative Makrosoziologie an der Zeppelin Universität ist, sich zeitlebens mit den Bedingungen, Formen und Dynamiken gesellschaftlicher Solidarität und sozialer (Des-)Integration beschäftigt.

„Richard Münch ist ein international renommierter Soziologe, dessen Forschungen zu Ursachen, Formen und Folgen von Globalisierung und der Ausdehnung, Beschleunigung von Kommunikation viel beachtet und bahnbrechend sind“, so die Düsseldorfer Soziologin Prof. Dr. Annette Schnabel. „Die Arbeiten von Richard Münch haben den soziologischen Blick auf Europäisierung und Globalisierung als Inklusions- und Exklusions-Kontext in wichtigen Aspekten über theoretische und empirische Grenzziehungen des Fachs hinweg geprägt. Münch ist nicht nur ein Wissenschaftler, der sich für aktuelle gesellschaftliche Themen aus einer breiten theoretischen Perspektive interessiert, er hat auch die Institutionen des Fachs immer konstruktiv-kritisch beobachtet und aktiv mitgestaltet.“

Münch promovierte und habilitierte Anfang der 1970er Jahre zunächst mit Arbeiten zu handlungs- respektive gesellschaftstheoretischen Grundlagenproblemen bevor er in den 1980er Jahren als Professor am Institut für Sozialwissenschaften der HHU umfassende historisch-soziologische Untersuchungen zur Struktur und Kultur moderner Gesellschaften durchführte. 1995 wechselte Münch an die Universität Bamberg, wo er sich vermehrt gegenwartsbezogeneren Themen wie den Ursachen und Folgen der Globalisierung, den Chancen transnationaler Solidarität und den Auswirkungen des liberalen Kapitalismus auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt widmete. Inzwischen beschäftigt er sich vor allem mit den negativen Auswirkungen der Ökonomisierung des Bildungsbereichs und leitet hierzu ein aktuelles DFG-Projekt, das die Karrierewege von deutschen und US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vergleicht.

Richard Münch wurde für seine herausragende Forschung bereits unter anderem mit zahlreichen Drittmittelförderungen sowie dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er hatte mehrere Gastprofessuren an der University of California, Los Angeles inne, gehörte zur Herausgeberschaft des American Journal of Sociology, der Annual Review of Social Theory, von Sociological Theory, Zeitschrift für Soziologie sowie der Soziologischen Revue. Münch war Vorsitzender des Fachbeirats am Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung in Köln und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

 

Meyer-Struckmann-Stiftung

Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und verleiht jährlich die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Mittel stammen aus dem Nachlass des Stifters, Fritz Meyer-Struckmann, Bankier in Essen. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem der Preisträger / die Preisträgerin zu bestimmen ist. 2022 verleiht die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum 16. Mal die Auszeichnung.

 

Bisherige Preisträger:

2006: Prof. Dr. Hartmut Böhme, Berlin;  2007: Prof. Dr. Shmuel Feiner, Israel; 2008: Prof. Dr. Harald Weinrich, München; 2009, Prof. Dr. Herfried Münkler, Berlin, 2010: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Berlin, 2011: Prof. Dr. Jan Dirk Müller, München, 2012: Prof. Dr. Ursula Wolf, Mannheim, 2013: Sir Ian Kershaw, Sheffield, 2014: Prof. Dr. Alain Schnapp, Paris, 2015: Prof. Dr. Winfried Schulz, Erlangen-Nürnberg; 2016: Prof. Dr. Florian Coulmas, Duisburg/ Essen, 2017: Prof. Dr. Norbert Finzsch und 2018 Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger; 2019: Prof. Dr. Michael Stolleis (Frankfurt/M.), 2020: Prof. Helen Margetts (Oxford), 2021: Prof. Dr. Manfred Krifka (Berlin)

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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