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Thoraxchirurgisches Spezialthema
Mißbildungen bei der Geburt: Schamgefühle durch Hühner- oder Trichterbrust

Mißgebildet von Geburt an: 0,4 bis 2,3 Prozent aller Neugeborenen kommen mit einer sogenannten Hühnerbrust (Pectus carinatum) oder Trichterbrust (Pectus excavatum) auf die Welt. Den Babys sieht man die Verformungen meistens nicht an, doch in den ersten Lebensjahren bilden sich oft extreme Verunstaltungen heraus. "Folge sind erhebliche Schamgefühle bei den Patienten sowie Störungen der Herz- und Lungenfunktion", erklärt Prof. Dr. Hagen D. Schulte, stellvertretender Direktor der Klinik für Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie an der Heinrich-Heine-Universität.

Mißgebildet von Geburt an: 0,4 bis 2,3 Prozent aller Neugeborenen kommen mit einer sogenannten Hühnerbrust (Pectus carinatum) oder Trichterbrust (Pectus excavatum) auf die Welt. Den Babys sieht man die Verformungen meistens nicht an, doch in den ersten Lebensjahren bilden sich oft extreme Verunstaltungen heraus. "Folge sind erhebliche Schamgefühle bei den Patienten sowie Störungen der Herz- und Lungenfunktion", erklärt Prof. Dr. Hagen D. Schulte, stellvertretender Direktor der Klinik für Thorax- und kardiovaskuläre Chirurgie an der Heinrich-Heine-Universität.

Prof. Schulte leitet am Freitag, 5. September, von 16 bis 20 Uhr das zweite Satellitensymposium, bei dem rund 20 internationale Wissenschaftler zu angeborenen Veränderungen der vorderen Brustwand (Second International Symposium on Anterior Chest Deformities) referieren und diskutieren. Dieses Symposium findet im Rahmen des 7. Weltkongresses der International Society of Cardio-Thoracic Surgeons (ISCTS) statt, den Prof. Dr. Reiner Körfer, Direktor des Herzzentrums NRW Bad Oeynhausen Ruhr-Universität Bochum vom Dienstag, 2. September, bis Freitag, 5. September, im Congreß-Centrum-Düsseldorf ausrichtet, und an dem rund 800 Fachärzte aus allen Ländern teilnehmen.

"Brustwandverformungen wie die Trichter- oder Hühnerbrust sind ein thoraxchirurgisches Spezialthema. Und deshalb wird es auf dem ISCTS-Weltkongreß gesondert behandelt", sagt Prof. Schulte.

Am häufigsten kommen trichterförmige Einsenkungen des Brustkorbes vor. Bei der Trichterbrust handelt es sich um eine Entwicklungsstörung der knorpeligen Anteile der Rippen. Folge: Das Herz verlagert sich, seine Funktion wird jedoch nicht zwangsläufig beeinträchtigt. Auch die Lunge arbeitet oftmals normal. Das gleiche gilt für die Hühnerbrust: Lunge und Herz werden nur selten durch die firstartige Fehlbildung der vorderen Thoraxwand gestört.

"Wesentlich bedeutsamer sind dagegen die psychologischen und psychosomatischen Aspekte dieser Erkrankungen", so Prof. Schulte. Häufig werde aus kosmetischen Gründen operiert, weil die Betroffenen stark unter ihrem Aussehen zu leiden hätten.

Wodurch die Verformungen verursacht werden, liegt noch weitgehend im Dunkeln. "Vermutet wird eine genetische Störung, die diese Wachstumsunterbrechung bzw. -einschränkung verursacht", erklärt Prof. Schulte.

Ursachenforschung wird daher auch ein zentrales Thema des zweiten Satellitensymposiums in Düsseldorf sein. Aber auch Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Langzeitergebnisse stehen im Mittelpunkt.

Autor/in: Bärbel Broer
Kategorie/n: Pressemeldungen
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