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Teilnehmer*innen für die ambulante COVID-19 RES-Q-HR Studie gesucht
Studie untersucht Therapien bei frühem Erkrankungsstadium von Risikopatienten

Am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) wird aktuell eine neue Studie zur ambulanten Behandlung von Erwachsenen in der Frühphase der SARS-CoV-2 Infektion und mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 gestartet. Für die frühe Phase der Infektion stehen bisher keine Therapien zur Verfügung. Die Studie vergleicht die Wirksamkeit von Rekonvaleszentenplasma oder einem Medikament mit der Standardtherapie oder Placebo, die als Kontrollgruppen dienen.

In der Studie wird die Wirksamkeit des Blutplasmas von Menschen, die COVID-19 bereits überstanden haben und Antikörper gegen das SARS-CoV-2 Virus gebildet haben (Rekonvaleszentenplasma) oder ein Medikament, das das Eindringen des Virus in die Körperzellen hemmen soll (Camostat Mesilat),  mit einer Standardtherapie bzw. Placebo in der frühen Krankheitsphase (Kontrollgruppen) verglichen.Während etwa 80 Prozent der SARS-CoV-2 infizierten Personen einen milden Verlauf der Erkrankung durchmachen, steigt die Rate an schweren Krankheitsverläufen mit zunehmendem Alter und Vorerkrankungen an. Die Studie soll ermitteln, welche der im Rahmen der Studie eingesetzten therapeutischen Möglichkeiten ein Fortschreiten der COVID-19 Erkrankung verhindern können, um die Rate an schweren COVID-19 Verläufen bei Risikopatienten*innen zu reduzieren.

Die Studienteilnehmer*innen werden hierfür innerhalb von drei Tagen nach positivem SARS-CoV-2 Nachweis und innerhalb von drei Tagen nach Symptombeginn nach dem Zufallsprinzip im Verhältnis 2:1 einer der zwei Behandlungs- oder den Kontrollgruppen zugeteilt. Zwei Drittel der Teilnehmer erhalten somit eine der beiden Therapien.

„In der RES-Q-HR Studie wollen wir überprüfen, ob man bei Menschen mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19 durch eine frühzeitige antivirale Therapie eine stationäre Aufnahme und einen schweren Krankheitsverlauf verhindern kann. Dies würde einerseits den Betroffenen direkt helfen und könnte andererseits auch die Krankenhäuser entlasten“, sagen die Studienleiter Prof. Dr. Verena Keitel-Anselmino, PD Dr. Thorsten Feldt und Dr. Björn-Erik Ole Jensen, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des UKD.

An der Studie sollen im Verlauf weitere Zentren in Deutschland teilnehmen. Finanziert wird die Studie durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG).

Ob Sie für diese Studie in Frage kommen:

Sie sind mindestens 18 Jahre alt, bei Ihnen ist in den letzten 3 Tagen eine SARS-CoV-2 Infektion festgestellt worden. Sie haben mindestens einen der folgenden Risikofaktoren für einen schweren Verlauf:

  • Alter über 75 Jahre,
  • Übergewicht (BMI >40),
  • eine chronische Lungenerkrankung (COPD oder Lungenfibrose),
  • Alter über 65 Jahre oder Übergewicht mit einem BMI >35 und zusätzlich einen der folgenden Risikofaktoren:
    • Übergewicht (BMI > 35)
    • Koronare Herzkrankheit
    • Chronische Nierenerkrankung (GFR <60ml/min, aber ≥30ml/min)
    • Diabetes mellitus
    • Aktive Tumorerkrankung

Interessierte Betroffene können sich zwischen 9 und 17 Uhr unter 0211-81-07939 an die Hotline der RES-Q-HR Studie wenden.

Flyer mit Informationen zur Studie

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Hinweis für Menschen, die Rekonvaleszentenplasma spenden möchten:

Personen, die kürzlich eine COVID-19 Erkrankung überstanden haben, und seit zwei Wochen keine Krankheitssymptome (wie Fieber, Husten, etc.) mehr haben, können sich gerne für einen Termin zur Vortestung melden: Tel.: 0211 81-17344, Blutspendezentrale / Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika, montags bis freitags, zwischen 9.00 und 15.00 Uhr oder per E-mail .

 

Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 wirft zahlreiche Fragen nicht nur zu den gesundheitlichen, sondern auch zu wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Folgen auf. Die Wissenschaft liefert hier entscheidende Fakten und Antworten. Viele Forscherinnen und Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) aus unterschiedlichen Disziplinen sind durch ihre Arbeit aktuell gefragte Gesprächspartner der Medien oder auch direkt in das Pandemie-Krisenmanagement eingebunden. Die HHU möchte ihre wissenschaftliche Expertise in die öffentliche Diskussion einbringen, um so zur Einordnung und Bewältigung der Corona-Krise beizutragen.

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Corona-Expertisen
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