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Tierschutz durch High-Tech
Weltweit erster 'Anatomischer Schnittbild-Atlas des Hundes'

"Dieses Buch dient ganz klar dem Tierschutz. Wir müssen für die Diagnose nämlich keine Körper mehr aufschneiden." Der Veterinärmediziner Dr. Martin Sager (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) hat sich auf die Radiologie spezialisiert, mit den neuen bildgebenden Verfahren ist er bestens vertraut. Was in der Diagnostik der Humanmedizin längst zum Alltag gehört, das setzt er nun auch in der Tiermedizin ein: MRI (Magnetic Resonance Imaging) und CT (Computed Tomography), besser bekannt als Kernspinresonanztomographie und Computertomographie. Ergebnis ist der weltweit erste komplette anatomische Schnittbild-Atlas eines Tieres - in diesem Fall des Hundes -, erstellt nach diesen High-Tech-Methoden der Medizin (MRI and CT Atlas of the Dog).

"Dieses Buch dient ganz klar dem Tierschutz. Wir müssen für die Diagnose nämlich keine Körper mehr aufschneiden." Der Veterinärmediziner Dr. Martin Sager (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) hat sich auf die Radiologie spezialisiert, mit den neuen bildgebenden Verfahren ist er bestens vertraut. Was in der Diagnostik der Humanmedizin längst zum Alltag gehört, das setzt er nun auch in der Tiermedizin ein: MRI (Magnetic Resonance Imaging) und CT (Computed Tomography), besser bekannt als Kernspinresonanztomographie und Computertomographie. Ergebnis ist der weltweit erste komplette anatomische Schnittbild-Atlas eines Tieres - in diesem Fall des Hundes -, erstellt nach diesen High-Tech-Methoden der Medizin ("MRI and CT Atlas of the Dog").

Bislang, so Dr. Sager, gibt es nur sehr wenige anatomische Atlanten in der Tiermedizin, zum Teil noch aus den 50er Jahren, immer wieder aufgelegt, oft noch mit Zeichnungen und vielen Ungenauigkeiten. "Es fehlten ganz einfach auch anatomische Daten." Das ist nun anders. Zusammen mit dem Humanmediziner Dr. Josef Assheuer, Spezialist für Kernspintomographie und Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität, konzipierte Dr. Sager ein vollkommen neues Nachschlagewerk, das mit 1200 Bildern die Anatomie des Hundes wiedergibt. Die großen Vorteile für die Diagnostik durch MRI: Der Körper muß nicht geöffnet werden und es kommt zu keiner Belastung durch Röntgenstrahlen.

Der Hund, ein Beagle, wird in drei "Schnittrichtungen" dargestellt (transversal, sagittal, dorsal). Somit sind alle anatomischen Strukturen mit hoher Auflösung und hohem Kontrast dargestellt. Dies ist die unabdingbare Grundlage jeder weiteren Diagnostik.

Da die neue Untersuchungsmethode dem Tierschutz dient, gab es für das Projekt Zuschüsse vom Land NRW. Seit 1989 haben die Düsseldorfer Wissenschaftler an der Publikation gearbeitet, jeweils mehrere Tiere eines verwandten Wurfes wurden für die Aufnahmen in Narkose versetzt. Großes Plus der Bilder gegenüber bislang üblichen Atlanten der Veterinärmedizin: "Wir können darstellen, wie ein lebendes Tier aussieht", so Dr. Sager. Bisherige Publikationen zeigen nur die bereits sezierten Tiere, tote Organe und Gewebeteile. "Wir haben zum Beispiel 40 Schnitte aus dem Bauchraum, - aber die sind eben nicht von einer Leiche."

Daß den neuen Verfahren der Kernspin- und Computertomographie in der Veterinärmedizin die Zukunft gehört, davon ist Dr. Sager überzeugt. Auch wenn zur Zeit die wenigsten Tierärzte diese Diagnoseart praktizieren. "Aber der Trend geht dahin, daß sich immer mehr Tierärzte spezialisieren." Probleme gäbe es natürlich bei der Größe der Geräte: Ein Pferd paßt nicht in einen Computer- oder Kernspintomographen - Geräte, die für Menschen gebaut sind. Andererseits sei, so Dr. Sager, gerade diese Tierart interessant. Grund: Teure Sport- und Rennpferde sind ihren Besitzern auch in der medizinischen Behandlung viel Geld wert. Hier sind die Gerätehersteller gefordert, um auch für Großtiere die Möglichkeiten für eine schonende Diagnostik zu schaffen. Der neue anatomische Atlas aus Düsseldorf jedenfalls wird bereits jetzt in der Veterinärmedizin als Durchbruch für Forschung, Lehre, Diagnostik und Behandlung gewertet.

Josef Assheuer / Martin Sager:
MRI and CT Atlas of the Dog.
494 Seiten, 1200 Abb., Berlin (Blackwell), 1997. 298 DM

Autor/in: Rolf Willhardt
Kategorie/n: Pressemeldungen
Verantwortlichkeit: