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Herzkranzgefäßerkrankungen - Todesursache Nummer 1
Symposium 'Chronische Myokardischämie bei koronarer Herzkrankheit'

Menschen mit einer Herzkranzgefäßerkrankung stellen eine der größten Patientengruppen mit einer chronischen Organerkrankung in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt dar. Während in den 50er Jahren ein Herzinfarkt bzw. Symptome einer Herzkranzgefäßerkrankung eher selten waren, ist dies heute die Todesursache Nummer 1 in Deutschland - noch vor bösartigen Tumorerkrankungen.

Menschen mit einer Herzkranzgefäßerkrankung stellen eine der größten Patientengruppen mit einer chronischen Organerkrankung in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt dar. Während in den 50er Jahren ein Herzinfarkt bzw. Symptome einer Herzkranzgefäßerkrankung eher selten waren, ist dies heute die Todesursache Nummer 1 in Deutschland - noch vor bösartigen Tumorerkrankungen.

Zu den Leitsymptomen der Herzkranzgefäßerkrankung zählt die "Angina pectoris" - die "Enge in der Brust". Sie tritt besonders nach körperlichen Anstrengungen, in Streßsituationen, bei Wetterwechsel oder bei Kälte auf. Folgeerscheinungen der Herzkranzgefäßerkrankungen sind Herzrhythmusstörungen bis zum plötzlichen Herztod, Pumpversagen der Herzkammer, tödliche und nicht-tödliche Infarkte.

Herzkranzgefäßerkrankungen führen zu erheblichen Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit häufig schon in Alltagssituationen. Die Lebenserwartung dieser Patienten ist deutlich niedriger.

Schwerpunktthema des von der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unter Direktor Prof. Dr. Bodo-Eckehard Strauer organisierten Symposiums am 19. und 20. September 1997 ist die chronische Durchblutungsstörung des Herzens infolge der Herzkranzgefäßerkrankung. Während der Konferenz werden die neuesten Erkenntnisse über Entstehung, Fortschreiten sowie Komplikationen diskutiert und die Behandlungsmöglichkeiten in ihrer Wertigkeit aufgezeigt. Die Düsseldorfer Organisatoren, Prof. Dr. Matthias Leschke und Dr. Frank-Chris Schoebel, haben dazu führende deutsche Wissenschaftler nach Düsseldorf eingeladen.

Auch die Erfolge der Düsseldorfer Universitätsklinik werden Thema sein: So haben die Düsseldorfer Kardiologen unter Prof. Dr. Bodo-Eckehard Strauer in den letzten Jahren circa 13.000 Ballonkatheterdehnungen bei Patienten mit drohendem oder akutem Herzinfarkt in Notfallsituationen, aber auch bei Patienten mit Angina pectoris vorgenommen. Durch die elegante Aufweitung der Herzkranzgefäße mit Hilfe eines exakt in die Engstelle plazierten Ballonkatheters fließt Blut wieder ungehindert und frei in den Herzkranzgefäßen, so daß die Beschwerden des Patienten sich bessern bzw. häufig ganz verschwinden. Die Gefahr eines Verstopfens der Herzkranzgefäße und eines Herzinfarktes sind gebannt. Bei einer hohen primären Erfolgsrate von 98 Prozent der Ballonkatheterdehnungen, selbst bei schwierigen Engstellen, stellt nach wie vor die Wiederverengungsrate von 30 Prozent in den nächsten zwölf Wochen nach einem solchen - zunächst erfolgreichen - Eingriff ein therapeutisches Problem dar. Die Düsseldorfer Kliniker haben bereits frühzeitig mit Erfolg alternative Therapieverfahren - wie den Einsatz eines Laserkatheters und einer Atherektomie (Ausschabung der Herzkranzgefäßverengung) - eingesetzt.

Sie haben sich darüber hinaus besonders um diejenigen Patienten verdient gemacht, die aufgrund ihrer fortgeschrittenen Herzkranzgefäßerkrankung nicht mehr einer üblichen Bypass-Operation oder Ballonkatheterdehnung unterzogen werden konnten. Diese Patienten wurden nach einem von Prof. Leschke, Prof. Strauer und Dr. Schoebel entwickelten Therapieprinzip behandelt: Ihnen wurde Urokinase zur Auflösung von Gerinnseln und Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes verabreicht. Diese Therapie hat bei mittlerweile über 500 Patienten mit schwerster Herzkranzgefäßerkrankung zu einer eindrucksvollen Verbesserung ihrer Belastbarkeit und somit ihrer Lebensqualität geführt. Die Erkenntnisse dieser Therapie haben dazu geführt, daß die Düsseldorfer Kliniker grundsätzlich Veränderungen der Fließgeschwindigkeiten - und damit meist verbundene, vermehrte Gerinnungseigenschaften des Blutes - als einen Risikofaktor für die Entstehung der Herzkranzgefäßerkrankung herausarbeiten konnten. Patienten können durch die Änderung ihres Lebensstils in Form von vermehrter körperlicher Bewegung, Diät und Gewichtsabnahme sowie durch die Reduktion erhöhter Blutfettwerte und eine verbesserte Einstellung eines Bluthochdrucks oder einer Zuckererkrankung diese Fließeigenschaften verbessern.

Daher fordern die Düsseldorfer Kardiologen eine verbesserte Aufklärung in der Öffentlichkeit und in medizinischen Laienkreisen über die Ursachen und Symptome der Herzkranzgefäßerkrankung. Bereits in der Schule und während der Berufsausbildung sollte dies erfolgen. So besteht bereits ein erhöhtes persönliches Risiko eines Herzinfarktes bei einer familiären Belastung - z.B. Mutter oder Vater mit einem Herzinfarkt. Die schlimmen Folgen erhöhter Blutfettwerte und eines gesellschaftlich noch immer sehr akzeptierten Nikotinkonsums sollten ebenso bekannt sein wie die Konsequenzen eines schlecht eingestellten Bluthochdrucks und einer Zuckerkrankheit, aber auch psychosozialer Streß mit einer Steigerung der Aktivität von Streßhormonen kann das Risiko eines Herzinfarktes erhöhen.

Mit dem von den Düsseldorfer Klinikern organisierten Symposium stellt sich die von Prof. Strauer geleitetete Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie der Heinrich-Heine-Universität als eine der führenden Kliniken im Hinblick auf Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Herzkranzgefäßerkrankungen in der Bundesrepublik dar.

Autor/in: Bärbel Broer
Kategorie/n: Pressemeldungen
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