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Buchvorstellung mit OB Thomas Geisel
Vélomanie - Facetten des Radsports zwischen Mythos und Ökonomie

Vor zwei Jahren (im Frühjahr 2017) stand die Landeshauptstadt ganz im Zeichen des Rennrades – Düsseldorf fieberte dem Grand Départ der Tour de France entgegen. Die Heinrich-Heine-Universität begleitete das Sportereignis mit einer öffentlichen Ringvorlesung. Nun ist der Dokumentationsband ‚Vélomanie - Facetten des Radsports zwischen Mythos und Ökonomie‘ im transcript Verlag erschienen.

Oberbürgermeister Thomas Geisel, Rektorin Anja Steinbeck und Herausgeber Frank Leinen bei der Buchvorstellung am 8. Mai im Haus der Universität. (Foto: Hans-Jürgen Bauer / HHU)


Organisiert von den Romanisten Prof. Dr. Frank Leinen und Jun.-Prof. Dr. Sieglinde Borvitz, beleuchteten Experten und Expertinnen interdisziplinär nicht nur den Radrennsport, sondern auch das Fahrradfahren im Allgemeinen: Warum wurde die Tour zum Mythos? Wie eng ist das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Radsport, Ökonomie und Medien? Welche Konflikte bestehen zwischen Sportlern, Agenten und Organisatoren? Wie sehr hat das Radfahren die französische Literatur, den Film und die Philosophie geprägt?

Nun ist der Dokumentationsband ‚Vélomanie - Facetten des Radsports zwischen Mythos und Ökonomie‘ im transcript Verlag erschienen und damit erstmals eine wissenschaftliche Beschäftigung mit den vielfältigen Facetten des Radsports, aber auch des Radfahrens, seinen positiven wie negativen Seiten und seinem wichtigsten Ereignis: der Tour de France. Herausgeber Frank Leinen stellte diesen am Mittwoch, den 8. Mai, gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Geisel und Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck, im Haus der Universität der Öffentlichkeit vor.

Prof. Dr. Anja Steinbeck erläutert: „In ihrem Selbstverständnis als Bürgeruniversität, sucht die HHU aktiv den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Sie stellt dabei Themen in einen wissenschaftlichen Kontext, die die Bürger der Stadt unmittelbar vor Ort interessieren, weil sie sich in ihrer Stadt ereignen. Die Vorlesungsreihe und das dazu erschienene Buch sind hierfür ein hervorragendes Beispiel. Vélomanie schaut hinter die Kulissen der Tour de France und trägt dazu bei, die Komplexität des Radsports und des Radfahrens wissenschaftlich fundiert zu erschließen.“

Herausgeber Prof. Dr. Frank Leinen ergänzt: “Vélomanie bezeichnet die Fahrradbesessenheit und Fahrradverrücktheit zwischen Passion und Wahnsinn. Und genau zwischen diesen Polen bewegt sich der (Renn-)Radsport und polarisiert dabei immer wieder aufs Neue. Die Beiträge unseres Bandes kommen aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Sportmedizin, Sportmarketing, Medienwissenschaft, Philosophie, Literatur-, Kultur- sowie Sprachwissenschaft. Der Vorteil dieses Ansatzes liegt darin, die vielfältigen Facetten des Themas zu erfassen und die Faszination des Radsports, aber auch die Kritik an ihm, nachvollziehbar zu machen. So vielfältig wie die Themen der Aufsätze, ist auch ihr informativer Gehalt mit Blick auf aktuelle Diskussionen über den Radsport und die Tour de France, insbesondere ihre Medialisierung, Kommerzialisierung und die gerade in Frankreich verbreitete Mythisierung. Hierbei werden Aspekte angesprochen, die nicht nur von wissenschaftlichem Interesse sind, sondern die auch eine breite Öffentlichkeit in der Debatte über die Stellung des Leistungssports in unserer Gesellschaft beschäftigen.“

Der Herausgeber konstatiert in seinem Vorwort die wachsende Popularität des Radsports und weist auf eine sich abzeichnende Imageveränderung des Fahrradfahrens hin. Galt viele Jahre die Maxime, dass nur der Rad fährt, der sich kein Auto leisten kann, ist Radfahren inzwischen Ausdruck eines neuen Lebensgefühls und ‚hip‘ geworden. Heute verbindet sich das verbreitete Streben nach Fitness oft mit einem als politisch korrekt wahrgenommenen ökologischen Bewusstsein. Aber noch gibt es wenige Städte, die wie beispielsweise Amsterdam, Kopenhagen oder Straßburg, ein langfristig angelegtes Konzept zur Förderung des innerstädtischen Radverkehrs umgesetzt haben.

Auch aus diesem Grund waren mit dem Grand Départ der Tour de France 2017 zahlreiche Erwartungen seitens der Landeshauptstadt verknüpft – Oberbürgermeister Thomas Geisel zog bei der Buchvorstellung Résumé: „Das war für Düsseldorf ein ganz besonderes Ereignis, von dem unsere Stadt als Sportstadt profitiert hat und das von der großen Sportbegeisterung der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer getragen wurde. Aber auch als Verkehrsmittel des Alltags hat das Fahrrad eine immer größere Bedeutung, der wir durch gezielte Förderung gerecht werden wollen. Und der Wettbewerbsgedanke lebt im gerade wieder gestarteten 'Petit Départ' fort - mit einem neuen Anmelderekord. Das Radfahren hat in Düsseldorf eine große Zukunft!"

 

Frank Leinen (Hg.), Vélomanie Facetten des Radsports zwischen Mythos und Ökonomie, Bielefeld April 2019, transcript Verlag
ISBN 978-3-8376-4300-8; 29,99 EUR

 

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Frank Leinen
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Institut für Romanistik

Tel.: +49 211 81-14382
E-Mail: leinen@phil.uni-duesseldorf.de

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