Die American Philosophical Society (APS) wurde 1743 durch Benjamin Franklin gegründet. Seit jeher vereint sie wissenschaftliche Expertisen unterschiedlichster Disziplinen. Die gewählten Mitglieder der APS profitieren von der Unterstützung in Form von Stipendien, Fellowships, Preisen und Veranstaltungen sowie vom wissenschaftlichen Austausch, wie etwa bei der jährlichen Vollversammlung in Philadelphia. Zudem wird Forschenden Zugang zur umfangreichen Manuskriptsammlung der APS gewährt.
Dabei möchte die APS im Sinne ihres Gründungsvaters einen freien Austausch der Wissenschaften ermöglichen, Forschungsinitiativen ihrer Mitglieder unterstützen und zu einem kritischen wissenschaftlichen Diskurs zu Gunsten der Öffentlichkeit beitragen. Bekannte Mitglieder der Gesellschaft waren unter anderem Charles Darwin, George Washington, Thomas Jefferson, Albert Einstein, Thomas Edison oder Louis Pasteur. Seit ihrer Gründung wählte die APS knapp 5.000 Mitglieder in ihren Kreis, von denen über 260 Mitglieder einen Nobelpreis erhielten.
Auch HHU-Professorin Eva Schlotheuber wird künftig von der Mitgliedschaft in der APS und dem breiten wissenschaftlichen Austausch fruchtbaren Nutzen für ihre Forschung ziehen können:
„Über die Wahl freue ich mich wirklich sehr, ich empfinde die Aufnahme in die ehrwürdige American Philosophical Society, in der ja Repräsentanten aller Wissenschaften vertreten sind, auch als Würdigung meines Forschungsgebiets, die Kultur und Lebenswelt des Mittelalters, die Arbeit mit Originalquellen und die Rolle der Frau in der Vormoderne. Ich freue mich auf den interdisziplinären Austausch mit den amerikanischen und anderen internationalen Kolleginnen und Kollegen, eine Perspektive, die unsere Arbeit immer enorm bereichert. Eine Zusammenarbeit kann für alle Beteiligten inspirierend sein. Mir liegt besonders die Resolution am Herzen, die die APS kürzlich als "Bildungsoffensive in Corona-Zeiten" (National Defense Education Act) gerichtet an das US-Repräsentantenhaus veröffentlicht hat und die meines Erachtens einen sehr wichtigen Anstoß gibt. Die Fähigkeiten, mit der immer komplexer werdenden Welt zurecht zu kommen, liegt an der Qualität der Ausbildung der nächsten Generation. Keine Gesellschaft kann es sich in Zeiten von Konspirationstheorien und Fake News leisten, sich nicht über die eigene Vergangenheit und über ihre Situierung in der historisch gewordenen Welt zu verständigen, sonst sind wir den Narrativen der anderen ausgeliefert.“
Die von der Präsidentin der American Philosophical Society unterzeichnete Resolution fordert die Wiederbelebung und massive Stärkung der Bildung junger Menschen in den USA als Kernmaßnahme im Kampf gegen die Coronakrise ein. Evidenz- und faktenbasierte Entscheidungen sollten demnach wieder in den Vordergrund der Politik treten, wissenschaftliches und analytisches Denken zum Wohle der Nation eingesetzt werden.
Weitere Informationen: American Philosophical Society
Link zur Resolution “Bildungsoffensive in Corona-Zeiten“ (National Defense Education Act)
Informationen zu Prof. Dr. Eva Schlotheuber