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Corona im Fokus Detailansicht

Corona im Fokus: HHU-Expertise zur Pandemie
Buchtipp: "Pest und Corona" - Pandemien in Geschichte, Gegenwart und Zukunft

„Warum trifft uns die COVID-19 Pandemie in einer Weise, die zumindest in unserer aktuellen Wahrnehmung unser Land, Europa, ja die ganze Erde in ihren Grundfesten zu erschüttern droht? Haben wir es mit einer ‚skandalisierten Seuche‘ oder mit einem ‚echten Killer‘ zur tun?“ Von dieser Frage ausgehend rollen die beiden Medizinhistoriker Heiner Fangerau und Alfons Labisch eine historische Analyse inklusive klarer Empfehlungen für die Zukunft mitten in der Pandemie aus.

Copyright: Herder Verlag GmbH, Freiburg i. Br.

Der Blick zurück diene dazu, „das aktuelle Katastrophenszenario einordnen und reflektieren zu können“. Und genau das ist der Haupteffekt dieses unbedingt empfehlenswerten Buches, das zunächst als E-Book erschienen ist und ab 2. Juni auch als Print-Version vorliegen wird.

Heiner Fangerau, Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), und sein Vorgänger Prof. Dr. Dr. Alfons Labisch, M.A., Alt-Rektor der HHU, liefern in wohltuender Sachlichkeit kluge und gut lesbare Analysen und Antworten, die Leserinnen und Leser bereichern werden.

Was ist also diese aktuelle Pandemie, skandalisiert oder ein Killer? Wichtig zu beantworten auch deshalb, weil der Grad der Skandalisierung zu treffende Maßnahmen beeinflusst, indem er öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen erzeugt. Das ist nicht neu, sondern ein alter Hut im Zusammenhang mit Seuchen, sagen die Autoren.

Die Epidemiologie hingegen erlaubt es, das reale Gefährdungspotenzial der Pandemie anhand von Daten zu benennen. Dies liefert einen Maßstab, an dem sich die öffentliche Diskussion und Schutzmaßnahmen orientieren können. Betrachtet man allein die Daten für Erkrankungen und Todesfälle und setzt sie zu den Auswirkungen auf unser tägliches Leben ins Verhältnis, spricht vieles für die Skandalisierung. Am Ende greife das aber zu kurz: Das Verbreitungs- und Erkrankungspotential der Corona-Viren, bereits bekannt aus SARS- und MERS Epidemien, spricht für einen echten Killer, schreiben Fangerau und Labisch.

Sie beantworten auch die Kardinalfrage, warum, ob und wie wir in unserer globalisierten Welt den „Verkehr von Waren, Gütern, Dienstleistungen und Menschen“ trotz seiner gesundheitlichen Risiken aufrechterhalten können und werden, denn „auf diesen Strömen reist auch die COVID-19-Pandemie, reisen auch die anderen new emerging diseases“. Diese Abwägung beschreibt den Kern der Analyse des Buches.

Heiner Fangerau, Alfons Labisch: Pest und Corona. Pandemien in Geschichte, Gegenwart und Zukunft, Verlage Herder, Freiburg im Breisgau, 2020, E-Book und Printausgabe

Interview in der Rheinischen Post dazu vom 2. Mai

 

Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 wirft zahlreiche Fragen nicht nur zu den gesundheitlichen, sondern auch zu wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Folgen auf. Die Wissenschaft liefert hier entscheidende Fakten und Antworten. Viele Forscherinnen und Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) aus unterschiedlichen Disziplinen sind durch ihre Arbeit aktuell gefragte Gesprächspartner der Medien oder auch direkt in das Pandemie-Krisenmanagement eingebunden. Die HHU möchte ihre wissenschaftliche Expertise in die öffentliche Diskussion einbringen, um so zur Einordnung und Bewältigung der Corona-Krise beizutragen.

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Kategorie/n: Pressemeldungen, Titelmeldung2, Alumni-News, Corona-Expertisen
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