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Service für Blinde und Sehbehinderte
Eine App führt über den Campus

Als erste Universität in Nordrhein-Westfalen bietet die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) blinden und sehbehinderten Menschen eine digitale Orientierungshilfe: Prorektor Prof. Dr. Klaus Pfeffer stellte am Donnerstag die neue BlindSquare-App vor. Wo ist die Mensa, wo befindet sich die Bibliothek? Die App teilt den Nutzerinnen und Nutzern mit, wo sie sich aufhalten und lotst sie per Sprachausgabe an den gewünschten Ort. So soll der Alltag vieler Studierender und Beschäftigter mit Sehbehinderung erleichtert werden, denn der Campus ist weitläufig, hat viele Abschnitte und Gebäudekomplexe.

Zdzislaw Lipski (ZIM) erklärte die neue App und führte die Projektgruppe über den Campus.

Wie funktioniert die digitale Hilfe? BlindSquare beschreibt, was sich in der Umgebung befindet, so, dass man sich ein „Bild“ von der Umgebung machen kann. „Die App wurde gemeinsam mit blinden und sehbehinderten Personen entwickelt“, erklärt Zdzislaw Lipski, Mitarbeiter des Zentrums für Informations- und Medientechnologie (ZIM), der selbst blind ist. BlindSquare nutzt zur Bestimmung von Position und Richtung GPS, Bluetooth (Beacons) und den im Smartphone verbauten Kompass und liest hinterlegte Umgebungsbeschreibungen vor, wahlweise auf Deutsch oder Englisch.

Die Idee zu diesem Projekt entstand 2017 in der Diversity-AG „Barrierefreiheit“ im Rahmen des Diversity-Audits „Vielfalt gestalten“. Prof. Dr. Matthias Franz, damaliger Beauftragter für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, und Tobias Koch vom ZIM gaben den Anstoß. Das Rektorat der HHU entschied sich dann für diese innovative digitale Lösung und finanzierte die Einführung der App. Unterstützt und verwirklicht wurde der neue Service zusammen mit Prof. Dr. Klaus Pfeffer, Prorektor für Strategisches Management und Chancengerechtigkeit, der Koordinierungsstelle Diversity sowie einem Team aus der Beratungsstelle der jetzigen Beauftragten, Daniela Langer, dem ZIM, dem Gebäudemanagement und der Schwerbehindertenvertretung der HHU. BlindSquare wurde nicht eigens für die HHU entwickelt, aber die hinterlegten Datenbanken wurden mit detaillierten Daten über den Campus gespeist. Diese werden regelmäßig durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gebäudemanagements und des ZIM aktualisiert.

„Zunächst gibt es eine einjährige Testphase, in der die BlindSquare-App vorrangig auf den Hauptwegen des Campus genutzt werden kann. Bewährt sich das System, wird es ausgebaut. Langfristig könnte die App auch die Orientierung in Gebäuden erleichtern“, erläutert Prorektor Pfeffer das weitere Vorgehen. „Auch Sehende können sich so besser auf dem Campus zurechtfinden.“

Blinde, Sehbehinderte und auch interessierte Sehende können sich die kostenlose Version (BlindSq Event) zur Nutzung auf dem Campus und/oder die umfassendere kostenpflichtige App (BlindSquare; 43,99 €) aus dem App-Store von Apple (https://www.apple.com/de/ios/app-store/) herunterladen.

Für Rückfragen steht die Beratungsstelle der Beauftragten für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung im Gebäude 24.21., Ebene 00, Raum 33, zur Verfügung.

Autor/in: Victoria Meinschäfer
Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Barrierefreiheit

Prorektor Prof. Dr. Klaus Pfeffer (links) und Zdzislaw Lipski bei der Ankunft am SSC, Fotos: Florian Kaiser-Winter

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