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Neue DFG Forschungsgruppe
Untersuchungen zur Ambivalenz des AHR-Signalweges in Hautkrankheiten

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert eine neue Forschungsgruppe zum Thema „Untersuchungen zur Ambivalenz des AHR-Signalweges in Hautkrankheiten“ (FOR 5489). An diesem vom IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung koordinierten Verbundprojekt (Sprecher: Prof. Dr. Jean Krutmann) arbeiten Wissenschaftler*innen des IUF und der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) sowie Wissenschaftler*innen des LIMES-Instituts der Universität Bonn und der Medizinischen Fakultäten der Universitäten Magdeburg und Oldenburg zusammen.

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AHR ist in so gut wie allen Hautzellen vertreten. Ihm kommt eine wichtige Funktion für die Hautgesundheit zu. Unklar ist noch, warum sich die Aktivierung des AHR manchmal positiv auf die Hautgesundheit und manchmal nachteilig auswirkt.

Signalübertragung in Zellen spielt eine zentrale Rolle und kann ein Ansatzpunkt für die Prävention und Therapie von Krankheiten sein. Ein Mitspieler, der Signale empfängt und daraufhin als Schalter für das Ablesen von genetischen Informationen wirkt, ist der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor, kurz AHR. Der AHR-Signalweg wird zunehmend als interessanter therapeutischer Ansatzpunkt gesehen.

Wissenschaftler*innen des IUF konnten zeigen, dass der AHR in so gut wie allen Hautzellen vertreten ist und ihm eine wichtige Funktion für die Hautgesundheit zukommt. Unklar ist noch, warum sich die Aktivierung des AHR manchmal positiv auf die Hautgesundheit und manchmal nachteilig auswirkt. Es scheint, als habe der AHR zwei Gesichter, was an den römischen Gott des Anfangs und Endes, Janus erinnert. Hier setzt die Forschungsgruppe „Untersuchungen zur Ambivalenz des AHR-Signalweges in Hautkrankheiten“ an. Sie geht von der Hypothese aus, dass das Ergebnis einer AHR-Aktivierung, das gut oder schlecht für den Patienten sein kann, vom jeweiligen Kontext abhängt, d.h. ob die Haut gesund oder durch Entzündungen oder Umwelteinflüsse vorgeschädigt ist.

Im Fokus der Arbeiten stehen chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis und auch Lupus erythematodes, weißer und schwarzer Hautkrebs sowie unerwünschte Arzneimittelreaktionen.

„Wir möchten die genaue Wirkung des AHR-Signalwegs in einem spezifischen klinischen Kontext besser verstehen, und diese Informationen in innovative präventive und therapeutische Strategien umsetzen“, so Professor Dr. Jean Krutmann, wissenschaftlicher Leiter des IUF. Die Forschungsgruppe wird ihre Arbeit im Januar 2023 für vier Jahre aufnehmen und erhält insgesamt eine Förderung von ca. fünf Millionen Euro. Eine Verlängerung um weitere vier Jahre ist möglich. Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftler*innen, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren.

Kontakt:

Prof. Dr. Jean Krutmann (Sprecher)
IUF Leibniz Institut für Umweltmedizinische Forschung

 

Teilprojekte:

Projekt 1: Aufklärung der Rolle der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor Signaltransduktion für die Mikroben-Wirt Interaktion in der Haut, Prof. Dr. Bernhard Homey, Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Projekt 2: Zelltyp spezifische Regulation und Funktion des AHRR bei Entzündungen und Allergien der Haut, Privatdozentin Dr. Heike Weighardt, LIMES-Institut, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Projekt 3: AHR-vermittelte Regulation der Integrität vaskulärer Barrieren im Kontext der Autoimmunität, Prof. Dr. Sven Meuth, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Projekt 4: Der AHR als Hauptregulator bei kutaner und systemischer Autoimmunität, Prof. Dr. Karin Loser, Institut für Immunologie, Fakultät VI: Medizin und Gesundheitswissenschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Projekt 5: Die Rolle des AHR für die Darm-Haut-Achse, Prof. Dr. Charlotte Esser, IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf

Projekt 6: Wechselwirkungen zwischen AHR Signalantworten und Retinoiden in der Haut, Prof. Dr. Jean Krutmann, IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf und Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Projekt 7: Von der aktinischen Keratose zum invasiven Plattenepithelkarzinom: Bedeutung der AHR-p27KIP1 Achse für die maligne Transformation, Privatdozent Dr. Thomas Haarmann-Stemmann, IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf

Projekt 8: Rolle des AHR-Signalwegs für die UV-induzierte Entstehung und Progression von Melanomen und für die Therapieresistenz, Prof. Dr. Thomas Tüting, Universitätshautklinik Magdeburg, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Projekt 9: Zur Rolle des AHR in kutanen unerwünschten Arzneimittelwirkungen, Privatdozent Dr. Stephan Meller, Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

 

 

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Kategorie/n: Medizin, Medizinische Fakultät, Schlagzeilen, Pressemeldungen, Auch in Englisch
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