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Nachrufe

Eine Übersicht von Nachrufen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ab 2014

Nachruf
Otmar Wetten ist gestorben

Die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf vermisst einen kreativen Kopf in ihrer Mitte: Am 21. Januar 2024 starb Otmar Wetten. Den Buchbinder inspirierten viele Themen; oft hat er andere dafür ebenfalls begeistert, etwa für Fotografie, Buchmalerei und Farben in all ihren Facetten.

Eine Person schaut seitlich in die Kamera Zoom

Otmar Wetten ist nach schwerer Krankheit am 21. Januar verstorben.

Otmar Wetten wurde 1969 in Aachen geboren, machte eine Buchbinder-Ausbildung und legte 2002 seine Meisterprüfung ab. Seit 2003 war er Dozent für den fachpraktischen Unterricht an der Meisterschule der Handwerkskammer Münster. Zudem bot er an der Volkshochschule den Kurs Buchbinden an.

An die ULB kam er im Juli 1996, nachdem er von 1992 bis 1996 in der Archivberatungsstelle Rheinland tätig war. In der Restaurierung und Buchbinderei arbeitete er im Team an der Bestandserhaltung, Restaurierung, Schadensbegutachtung und -prävention. Hier war er seit 2009 stellvertretender Abteilungsleiter. Aber auch über die Abteilung hinaus war er aktiv, so bei der Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften. Sein handwerkliches Können und seine Expertise rund um das alte Buch und die digitale Fotografie waren wertvoll für die Kulturgutdigitalisierung beim Aufbau des Digitalisierungszentrums der ULB Düsseldorf.

Den beliebten, hilfsbereiten Kollegen faszinierte die Fotografie, moderne Techniken wie das Arbeiten mit der Airbrushpistole oder mittelalterliche Techniken wie die Buchmalerei oder das Handvergolden von Ledereinbänden. In Schulungen, Führungen oder auch bei der Nacht der Wissenschaft begeisterte er andere für seine Themen. Studierende lernten z.B. in einem Projekt des HHU-Lehrstuhls für Mittelalterlichte Geschichte mehr über die Zusammensetzung und Herstellung mittelalterlicher Farben. So war er auch an der virtuellen Ausstellung „Die cleveren Nonnen aus Paradiese“ (https://www.ulb.hhu.de/die-bibliothek/ausstellungen-events/vor-ort-ausstellungen/die-cleveren-nonnen-aus-paradiese) beteiligt, wo er u.a. den Aspekt „Buchherstellung im Mittelalter – Farben und Gold“ betreut hat.

Der 54-Jährige hinterlässt eine Frau und drei erwachsene Töchter. „Es macht sehr betroffen, wenn ein Kollege, mit dem man ein gutes Stück des Weges gegangen ist, nicht mehr da ist. Viele von uns durften seine Hilfsbereitschaft kennenlernen und haben ihn und seine ruhige Art sehr geschätzt“, sagt Kathrin Kessen, Direktorin der ULB.

Autor/in: Redaktion
Kategorie/n: INTRANET News, Nachrufe
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