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Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl
Schon jetzt neuer Nutzungsrekord

Mitt dem Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl ist seit dem 2. September der wichtigste Wahl-O-Mat im Superwahljahr 2021 online. Das seitens der Bevölkerung stark nachgefragte Tool der Bundeszentrale für politische Bildung wurde in seiner Erstellung erneut von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Wahl-O-Mat-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Marschall begleitet. Nachdem der Wahl-O-Mat bei der Bundestagswahl 2017 mit 15,7 Millionen Nutzungen das bisherige Rekordergebnis erzielte, übertrifft die neueste Version dies bereits wenige Tage vor der Wahl – mit aktuell rund 17,8 Millionen Nutzungen (Stand: 22.09.2021).

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Lucas Constantin Wurthmann, Alina Langenberg, Prof. Dr. Stefan Marschall und Daniel Christian Hagemann freuen sich über den großen Erfolg des Wahl-O-Mat.

Prof. Dr. Stefan Marschall (Politikwissenschaft II), seit 2002 einer der Köpfe hinter dem Wahl-O-Mat, erklärt den über Jahre hinweg großen Erfolg des Tools folgendermaßen: „Für Wähler, die ihre Wahlentscheidung auch von inhaltlichen Fragen abhängig machen, senkt der Wahl-O-Mat den Aufwand, sich mit Parteien auseinanderzusetzen und deren Standpunkte mit den eigenen Positionen abzugleichen. Das Tool gibt eine erste Orientierung und motiviert die Nutzer darüber hinaus zur weiteren Informationssuche.“  

Erstellt wird der Wahl-O-Mat von einer Redaktion von Erst- und Zweitwählerinnen und -wählern. Ungefähr 20 junge Redakteure, im Alter zwischen 18 und 26 Jahren, haben sich im Juni mit weiteren Experten online getroffen und zunächst – in einem dreitägigen Workshop – 80 Thesen erstellt. Diese wurden an die Parteien geschickt, die dazu Stellung nehmen konnten. Aus diesen 80 Thesen wurden dann die 38 ausgewählt, welche die Parteien gut unterscheidbar machen. Begleitet und unterstützt wurden die Redakteure von dem Team der Wahl-O-Mat-Forschung der HHU: Sie waren an der Recherche sowie der Thesenerstellung beteiligt, kontrollierten die Antworten der Parteien auf inhaltliche Konsistenz und begleiteten die Redaktion bei der Formulierung und Auswahl der 38 Thesen, die im Wahl-O-Mat aufgenommen wurden.

Mitglied dieser Redaktion war auch die 21-jährige Alina Langenberg, die über ihre Erfahrungen vom Workshop – der für eine Bundestagswahl erstmals online stattfand – berichtet: „Die Online-Gestaltung war wirklich super gelungen. Durch eine Cloud war das Arbeitsmaterial immer gut zugänglich und im Anschluss an die Tagesprogramme konnten wir – in einer abendlichen Runde mit Gesprächen und der Möglichkeit zu Online-Spielen – auch die anderen Redakteure besser kennenlernen. Ein offener Austausch war so sehr gut möglich.“

Wie bei jedem Wahl-O-Mat-Einsatz führt die Wahl-O-Mat-Forschung auch dieses Mal wieder eine Befragung der Nutzerinnen und Nutzer durch. Seit 2003 wird jeder Einsatz von einer Anschlussbefragung begleitet, bei der  die Motivation, der Erkenntnisgewinn aus der Nutzung des Tools sowie weitere Charakteristika der Wahl-O-Mat-User abgefragt werden. Über die Jahre zeigt sich, dass einige Nutzer dem Wahl-O-Mat treu geblieben sind und mit dem Tool zusammen älter geworden sind: War die größte Nutzergruppe bei dem ersten Bundestags-Wahl-O-Mat 2002 noch zwischen 20 und 29 Jahren alt, so waren dies im Jahr 2017 schon die Nutzerinnen und Nutzer der Altersgruppe 50-59, wenngleich der durchschnittliche Wahl-O-Mat Nutzer immer noch relativ jung ist und sich die Altersgruppen nahezu gleich verteilen.

Über die regelmäßige Anschlussbefragung hinaus, kann das Team zur Bundestagswahl 2021 ein von der Fritz Thyssen Stiftung gefördertes Projekt durchführen, bei dem es um die Muster politischer Informationssuche der deutschen Wählerschaft  geht. Gerade in Zeiten einer noch immer andauernden Pandemie, wo der übliche Wahlkampf seitens der Parteien nur eingeschränkt möglich ist, stellt sich die Frage, welche Rolle der Wahl-O-Mat in der Information spielt. Durch diese  von der Stiftung geförderte Online-Panel-Befragung werden Daten zu vier Zeitpunkten erhoben, die Informationen über die Nutzung und Wirkung des Wahl-O-Mat liefern. Bereits vorliegende und für die deutsche Wahlbevölkerung repräsentative Ergebnisse der ersten Befragungswelle vor dem Start des Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl zeigen, dass 68,5 Prozent den Wahl-O-Mat kennen und 55,5 Prozent  ihn bereits mindestens einmal genutzt haben. Zudem nutzt fast jeder Fünfte das Tool sogar regelmäßig – auch über die eigenen Wahlteilnahmen hinaus und aus Neugier an den Themen oder Spaß am Tool selbst. Aus Sicht der Forschung sind dies beachtliche Zahlen, die sich angesichts des nun laufenden Wahl-O-Mats zur Bundestagswahl voraussichtlich noch einmal steigern werden.

Hier geht es zum Wahl-O-Mat:                               www.wahl-o-mat.de

Wahl-O-Mat-Forschung der HHU: www.wahl-o-mat.uni-duesseldorf.de

 

 

 

 

 

 

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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