Karl-Theodor Kalveram hatte bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 den Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie am Institut für Experimentelle Psychologie inne. Er verstarb am 16. Oktober 2019.
Karl-Theodor Kalveram studierte Psychologie und Physik an der Universität Marburg, wo er auch promovierte. Schon in dieser Phase wandte er sich kybernetischen Fragestellungen des menschlichen Verhaltens zu. Nachdem er zunächst eine Professur für Psychologie in Marburg besetzte, wurde er 1979 von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) auf den Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie berufen.
Die Lehr- und Forschungstätigkeit von Prof. Kalveram war in Düsseldorf durch eine große Breite und Vielfalt gekennzeichnet. So reichten seine Forschungsgebiete vom Werkzeuggebrauch über Lokomotion, Lärmforschung, Mensch-Roboter-Kooperation bis hin zum Stottern. Gemeinsam ist allen seinen Forschungsgebieten das Thema „Wie das Individuum mit seiner Umwelt interagiert“ – so lautet auch der Titel eines seiner Bücher. Karl-Theodor Kalveram war einer der ersten Forscher in der Psychologie, der sich explizit und intensiv mit kybernetischen Fragestellungen beschäftigte und damit Grundlagen für das heute so wichtige Thema der Künstlichen Intelligenz schuf. Auch nach seiner Emeritierung an der HHU im Jahr 2000 ließ die Wissenschaft Prof. Kalveram nicht los. Er forschte und publizierte weiterhin sehr erfolgreich, zunächst noch in Düsseldorf, dann von 2004 bis 2010 an der Universität Jena und ab 2012 bis zu seinem Tod an der TU Darmstadt.
In seiner Lehre und Forschung hat er viele Studierende begeistern können. Zahlreiche seiner Studentinnen und Studenten und früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind selbst renommierte Professorinnen und Professoren geworden. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und das Institut für Experimentelle Psychologie verlieren mit ihm einen sehr geschätzten Kollegen, der durch seine innovativen und zukunftsweisenden Forschungsansätze, aber auch durch seine wohlwollende Art ein geschätzter Lehrer und geachteter Kollege war.