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Botanischer Garten der HHU
Alles blüht im Mai – Pfingstrosenpracht

Strahlende Farben, wohin das Auge sieht: Im Botanischen Garten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) blüht es an allen Orten. Besonders die Pfingstrosen stechen sofort ins Auge, aber auch viele weitere botanische Leckerbissen warten auf die Besucherinnen und Besucher. Und: Das Kuppelgewächshaus ist wieder geöffnet!

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Pfingstrosen (Paeonia) in allen möglichen Farben sind aktuell im Botanischen Garten zu finden. (Fotos: HHU / Arne Claussen)

Schon beim Haupteingang sind die ersten von ihnen zu finden: Mehr als handtellergroße Blüten der Pfingstrose (Paeonia) in rot, lila, rosa und weiß. Und auch auf den weiteren Wegen durch den Botanischen Garten trifft man immer wieder auf Knospen und schon prachtvolle Blüten, auch in gelber Farbe. „Viele von ihnen, besonders Wildarten wie die gelbe Kaukasuspfingstrose (Paeonia mlokosewitschii), sind bei bestäubenden Insekten sehr begehrt“, betont Andreas Fischbach, Gartenmeister für Forschung und Lehre an der HHU.

Doch nicht allein wegen dieser Blütenvielfalt ist aktuell der Garten im Süden des HHU-Campus eine Reise wert. Denn jetzt sprießt es überall, die jungen Blätter der Bäume zeigen unterschiedlichste Grüntöne, und viele von ihnen tragen Blüten. Hierzu zählen Kirschen, Ulmen mit ihren blattartigen Flugfrüchten und der Hartriegel (Cornus spec.) mit seinen besonders außergewöhnlich geformten Blüten: Zunächst umfassen hier große weiße Hochblätter tunnelförmig die eigentlichen kleinen gelben Einzelblüten.

Für besonderen Duft sorgt der Gagelstrauch (Myrica gale); weil er leicht giftig ist, wurde er wegen seiner berauschenden Wirkung früher von Bierbrauern eingesetzt. In Blüte steht die unscheinbare Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), die deutlich nach Knoblauch riecht und die auch als Gewürzkraut eingesetzt werden kann.

Und auch manche besonderen Tiere sind jetzt zu sehen: In den Teichen sonnen sich Rotwangen-Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans), ein Fischreiher (Ardea cinerea) geht auf die Jagd. Sabine Etges, wissenschaftliche Leiterin des Botanischen Gartens: „Dieser Reiher ist schon ein alter Bekannter und hart im Nehmen, er lässt sich von den Gartenbesuchern beim Fischfang kaum stören.“

Eine gute Nachricht für alle Freunde des Botanischen Gartens: Seit Ostern hat das Kuppelgewächshaus wieder geöffnet. Gerade rechtzeitig, um einige besonders eindrucksvolle Blüten zu sehen, wie diejenigen von der südamerikanischen Cantua buxifolia oder der aus Australien stammenden „Einseitigen Flaschenbürste“ (Calothamnus quadrifidus). Und noch im Mai soll auch das Südafrikahaus wieder öffnen.

Der Botanische Garten der HHU

Der rund acht Hektar große Botanische Garten wurde 1979 eröffnet. Er dient der Bevölkerung ganzjährig als Stätte der Bildung und Erholung, der Pflanzenforschung und der Studierendenausbildung an der HHU. Die umfangreichen, größtenteils öffentlichen Pflanzensammlungen werden als Arbeits- und Anschauungsmaterial für Forschung und Lehre vor allem in der Biologie und der Pharmazie genutzt.

Ein besonderer Schwerpunkt des Düsseldorfer Botanischen Gartens ist die sogenannte Kalthauskultur. In ihrem Zentrum steht das Wahrzeichen des Gartens, das 1.000 Quadratmeter große Kuppelgewächshaus mit einer Höhe von 18 Metern. Es beherbergt Pflanzen des Mittelmeerraums und der Kanaren, aber auch solche aus Ozeanien, Asien und Amerika.

In den Jahren 2004 und 2008 wurde die Einrichtung um zwei neue Gebäude erweitert, die Orangerie und das Südafrikahaus. Neben dem großen Sammlungs- und Forschungshaus und Versuchsflächen betreibt der Botanische Garten auch die hochmodernen Forschungsgewächshäuser auf dem Dach des Biologie-Neubaus.

Die im Botanischen Garten zu entdeckende Pflanzenwelt ist äußert vielfältig. Dort finden sich äußerst seltene Pflanzen wie die Wollemie, von denen in Ursprungsland Australien nur circa 100 ausgewachsene Exemplare wild in einem sehr kleinen, gut geschützten Gebiet vorkommen. In Düsseldorf wird damit ein Beitrag zur Erhaltung bedrohter Arten und zur Sicherung der Biodiversität geleistet.

Alljährlichen besuchen rund 70.000 Bürgerinnen und Bürger den Botanischen Garten. Er ist für die Öffentlichkeit von März bis Oktober täglich und von November bis Februar montags bis freitags geöffnet. Den Besuchenden steht ein kostenfreier Audioguide zur Verfügung, der sie auf Rundgängen zu allen Besonderheiten führt.

Mit einem vielfältigen Vortrags- und Führungsprogramm werden Pflanzeninteressierte jeden Alters an die Geheimnisse, die im Garten zu finden sind, herangeführt und die Bedeutung von Pflanzen für die menschliche Zivilisation verdeutlicht. Mit diesem Wissenstransfer ist der Botanische Garten in das Selbstverständnis der HHU als Bürgeruniversität eingebunden.

Unterstützt wird die Arbeit durch den Freundeskreis, mit dessen Hilfe bereits viele Projekte realisiert werden konnten.

Ebenso ist der Botanische Garten eine Ausbildungsstätte für Gärtnerinnen und Gärtner. Bis zu zehn Auszubildende erlernen in der Fachrichtung „Staudengärtnerei“ den Betrieb eines wissenschaftlich orientierten Gartens.

Weitere Informationen: botanischergarten.hhu.de/

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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Blüten des Hartriegels (Cornus spec.). Die großen weißen Hochblätter schützen zunächst die kleinen inneren gelben Blüten, bevor sie sich zum Schauapparat öffnen. (Fotos: HHU / Arne Claussen)

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Fruchtstände der Ulme (Ulmus). Die blattähnlichen Gebilde enthalten jeweils einen Samen, die – wenn sie reif sind – vom Wind davongetragen werden. (Foto: HHU / Arne Claussen)

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Tierische Bewohner des Botanischen Gartens. Links eine Rotwangen-Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans), rechts ein jagender Fischreiher (Ardea cinerea). (Fotos: HHU / Lara Müller; HHU / Arne Claussen)

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Der Ginkgo-Baum steht am Ufer des großen Teichs. Gerade sind frische Blätter gesprossen. (Foto: HHU / Arne Claussen)

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Fruchtansätze der Kornelkirsche (Cornus mas), die bereits im Februar geblüht hat. Es wird noch einige Monate dauern, bevor schmackhafte Früchte ausgereift sind. (Foto: HHU / Arne Claussen)

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Gagelstrauch (Myrica gale, links) und Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). (Fotos: HHU / Arne Claussen)

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Wer die gerade Anfang Mai blühende Glyzinie oder Blauregen (Wisteria) finden will, muss seinen Blick am Wirtschaftsgebäude des Botanischen Gartens nach oben richten. (Foto: HHU / Arne Claussen)

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Das Kuppelgewächshaus hat nach langer Corona-Pause wieder geöffnet. Neben der Wollemie (Wollemia nobilis, rechts), einer botanischen Rarität, die erst 1994 in Australien entdeckt wurde, sind diverse ungewöhnliche Blüten zu finden: links: Cantua buxifolia, ein aus den Anden stammendes Gewächs, dass in der Heimat von Kolibris bestäubt wird; Mitte: Einseitige Flaschenbürste (Calothamnus quadrifidus). (Fotos: HHU / Arne Claussen)

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