Die Ackerschmalwand oder Arabidopsis thaliana ist eine eher unscheinbare Pflanze. Wenige Menschen werden aufmerken, wenn sie an der am Wegesrand wachsenden Pflanze vorbeigehen. Und doch ist die Pflanze bemerkenswert: Sie schafft es, viele Orte im urbanen Umfeld zu erobern, sie wächst zwischen Pflastersteinen, in aufgebrochenem Beton oder auch sonst in wenig lebensfreundlichen Gegenden – nicht zuletzt aufgrund ihrer genetischen Ausstattung.
Die Pflanze ist eine der wichtigsten Modellpflanzen der Pflanzenbiologie. An Arabidopsis thaliana, deren Erbgut vollständig entschlüsselt ist, werden viele genetische Untersuchungen durchgeführt. Dies nicht zuletzt, weil ihr Generationszyklus sehr kurz ist. So wird an ihr unter anderem in Düsseldorf untersucht, wie sie auf unterschiedliche Nährstoffangebote reagiert und wie ihr Photosyntheseprozess effizienter gestaltet werden kann.
Das urbanplantx Team der HHU will unter dem Titel „Aus den Fugen“ am 19. Juli ab 12:00 Uhr bei „Science & Snack“ spannende Einblick in die genetische Arbeit mit der Ackerschmalwand und anderen wildwachsenden Pflanzen geben. Prof. Dr. Petra Bauer, Leiterin des Instituts für Botanik und des Bürgerforschungsprojekts zur pflanzenökologischen Genetik: „Gestärkt mit Getränken und Fingerfood wollen wir die interessierten Bürgerinnen und Bürger im Botanischen Garten anregen mitzuforschen und in diesem partizipativen Projekt der Wissenschaftskommunikation ihre Frage einzubringen.“
Was, wann und wo
- „Science & Snack: Aus den Fugen“
- Dienstag, 19. Juli, 12:00 bis 13:00 Uhr
- Botanischer Garten der HHU, Treffpunkt am Haupteingang
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen und Kontakt:
SFB/TRR 341 „Plant Ecological Genetics“
In dem pflanzenwissenschaftlichen Sonderforschungsbereich werden die genetischen Grundlagen für die Reaktionen und Anpassungen von Pflanzen auf globale Umweltveränderungen erforscht. Es werden die Anpassungsstrategien von Pflanzenarten an begrenzte Ressourcen untersucht: etwa Wasser und Nährstoffe, um die sie mit anderen Pflanzen konkurrieren. Die Forschenden wollen Genvariationen identifizieren, die das Überleben und die Fortpflanzung als Reaktion auf diese veränderten Bedingungen steuern.
Ein Schwerpunkt der Forschungsarbeiten an der HHU ist die Untersuchung von Wildgräsern im Vergleich zu der nah verwandten Getreidepflanze Gerste: Welche Merkmale und Genvarianten erlauben es Wildgräsern, ganz unterschiedliche ökologische Nischen zu besiedeln?
Im Mai 2022 bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Förderung des SFB für die kommenden vier Jahre, das Gesamtvolumen beträgt rund 11 Millionen Euro. An dem Projekt sind neben der HHU und der Universität zu Köln auch die Universitäten in Bochum, Marburg und Potsdam sowie das Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln beteiligt. Sprecherin ist Prof. Dr. Juliette de Meaux (Köln), Ko-Sprecherin ist HHU-Professorin Dr. Maria von Korff Schmising.
Ein wichtiger Aspekt ist die Einbindung von Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürgern in die Forschung. In dem Citizen-Science-Projekt „urbanplantx“ sollen Schüler, Studierende, Institutionen des Bildungssektors und interessierte Bürgerinnen und Bürger in das Monitoring von Wildpflanzen, ihren Merkmalen und ihrer Verbreitung eingebunden werden. Das Teilprojekt im SFB stärkt auch das Profil der HHU als Bürgeruniversität.