Prodekanin Prof. Dr. Vlada Urlacher gab in ihrer Begrüßung einen kurzen Überblick über die Entwicklung und die Bedeutung des Doktortitels in den Naturwissenschaften. Der Doktortitel, so Urlacher, geht auf die mittelalterlichen Universitäten Europas zurück, er galt als Abschluss in den klassischen akademischen Fächern wie Jura, Medizin und Theologie. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde er dann auch an den modernen Universitäten in den verschiedensten Disziplinen übernommen.
Prof. Urlacher: „Auch, wenn der Doktorgrad in den Naturwissenschaften von Land zu Land unterschiedlich gehandhabt wird, ist er nach wie vor von zentraler Bedeutung für Forschung und Innovation.“ An die Promovierten gerichtet: „Doktorandinnen und Doktoranden übernehmen den Hauptteil der Forschungsarbeit in unseren Laboren, sie sind der eigentliche Motor der Wissenschaft – dies haben Sie während Ihrer Promotionsarbeit gezeigt. In Zukunft werden sie wahrscheinlich dadurch eine noch wichtigere Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen und der Förderung des technologischen Fortschritts spielen.“
Die Festrede hielt Prof. Dr. Karl-Erich Jaeger, langjähriger Leiter des Instituts für Molekulare Enzymtechnologie der HHU am Forschungszentrum Jülich. Er sprach über „Enzyme: was sie können – wofür sie nützen“. Diese Proteine katalysieren in allen Organismen verschiedenste chemische Reaktionen und sind damit lebenswichtig. Enzyme wurden, wie Prof. Jaeger ausführte, seit langer Zeit von Menschen genutzt, lange bevor man von ihrer Existenz wusste. Heute sind sie ein wichtiges Werkzeug der Biotechnologie und helfen etwa bei der Herstellung von Arzneimitteln und chemischen Grundstoffen oder auch, um Schadstoffe oder Plastikabfälle abzubauen.
Bei jeder Promotionsfeier sind viele phantasievoll gestalteten Doktorhüte zu bewundern. Diese werden von den Arbeitsgruppen in liebevoller Kleinarbeit gestaltet und nach erfolgreicher Promotionsprüfung den neuen Doktores verliehen. Prof. Urlacher: „Die Doktorhüte demonstrieren auf besonders persönliche und einfühlsame Art die gute Arbeitsatmosphäre an den Instituten unserer Fakultät. Sie sind Sinnbild sowohl für die Person der Trägerin oder des Trägers als auch für deren wissenschaftliche Arbeit.“ Im Anschluss an die Feier wurden die kreativsten Doktorhüte von einer Jury prämiert.
Seit Februar 2024 verlieh die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät 41 Nachwuchswissenschaftlerinnen und 42 Nachwuchswissenschaftlern einen Doktortitel. Die Biologie stellt mit 37 Promotionen das größte Kontingent, gefolgt von Pharmazie (14), der Chemie (10), Physik (8), Informatik (6), und Mathematik und Psychologie (je 4). Die Promovierten kamen neben Deutschland aus insgesamt sieben Ländern: Ägypten, China, Indien, Italien, Russland, Südafrika und Taiwan.