Die Formel „Raus aus den Fossilen – rein in die Erneuerbaren“ ist laut Trittin zur Bekämpfung der Klimakrise weitgehend akzeptiert. Nur durch die vollständige Umstellung der Energiewirtschaft auf kohlendioxidfreie, erneuerbare Technologien könne die globale Erwärmung noch auf +1,5 °C begrenzt werden; der Wert, der laut mehrheitlicher Expertenmeinung für die Erde gerade noch verkraftbar ist.
Zur Amtszeit von Jürgen Trittin Anfang der 2000er-Jahre war noch nicht denkbar, dass heute Solar- und Windkraft preislich konkurrenzfähigen Strom erzeugen können. Der ehemalige grüne Minister will in seinem Vortrag erläutern, wie das von der damaligen rot-grünen Bundesregierung aufgelegte „Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz EEG) hierfür vor 20 Jahren die Voraussetzungen schuf und wie es weltweit Impulse setzte.
Der Vortrag findet am 28. Juni ab 16:00 Uhr in Form einer kostenfreien und für alle Interessierten offenen Zoom-Konferenz statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben auch die Möglichkeit, sich an der anschließenden Diskussion zu beteiligen.
Zur Person
Jürgen Trittin, 1954 in Bremen geboren, studierte Sozialwissenschaften in Göttingen. Er gehört seit 1980 der Partei „Die Grünen“ an. 1985 wurde er Landtagsabgeordneter in Niedersachsen, von 1990 bis 1994 war er Minister in der Landesregierung von Gerhard Schröder. Von 1994 bis 1998 war er Bundessprecher der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“.
Im Jahr 1998 (bis 2005) trat Trittin als Minister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in die rot-grüne Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder ein. Hier war er maßgeblich für das im Jahr 2000 in Kraft getretenen EEG verantwortlich. Auch nach Ende des Kabinetts Schröder 2005 gehört Trittin dem Deutschen Bundestag an, seit 2014 ist er Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.
Ringvorlesung „Klimakrise und Gesellschaft“
Bereits zum dritten Mal befasst sich eine Ringvorlesung an der HHU mit der Klimaproblematik und ihrer Auswirkung auf die Gesellschaft und das Individuum. Die Vorlesungsreihen zur Klimakrise wurden jeweils von einem Team rund um Prof. Dr. Michael Schmitt vom Institut für Physikalische Chemie der HHU konzipiert und organisiert. Die Vorträge richten sich im Rahmen des Studium Universale an HHU-Studierende, die sich dafür Studienleistungen anrechnen lassen können. Ausdrücklich sind Gäste eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.
Weitere Informationen und Links zu den Videomitschnitten der bisherigen Vorlesungen.
Die Vorlesungsreihe ist Teil des „Programms Bürgeruniversität“ im Sommersemester 2021.