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Promotion 1960 in Düsseldorf
Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen verstorben

Am Pfingstsonntag verstarb Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen. Zur Hausen hatte im Jahr 1960 in Düsseldorf promoviert. Der herausragende Wissenschaftler wurde für seine Forschung zum Humanen Papillomavirus (HPV) 2008 mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Er wies nach, dass das Virus Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Damit schuf er die Grundlage für eine Impfung gegen Papillomaviren.

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Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen bei seinem 50jährigen Promotionsjubiläum an der Medizinischen Fakultät der HHU.

Es ist heute vielfach belegt, dass eine Impfung die mit HPV‐assoziierte Krankheitslast entscheidend reduzieren kann. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfahl daher die HPV-Impfung ab dem Alter von neun Jahren, bestenfalls vor der Aufnahme von sexuellen Kontakten, zunächst für Mädchen (2007, erweitert 2014). Folgerichtig wurde die Empfehlung im Jahr 2018 auch auf Jungen ausgedehnt.

Harald zur Hausen promovierte im Jahr 1960 an der damaligen Medizinischen Akademie in Düsseldorf. In seiner Dissertation ging es um die schützende Wirkung eines „desinfizierenden Bohnerwachses“ gegen das Tuberkelbazillus („Untersuchungen über die Wirksamkeit eines als desinfizierend bezeichneten Bohnerwachses (Sirafan E) auf Mycobacterium tuberculosis“, Düsseldorf, Med. Akad., Diss., 1960).

Anlässlich seines 50jährigen Promotionsjubiläums besuchte Nobelpreisträger Harald zur Hausen die Promotionsfeier mit der Würdigung der Goldpromotionen seines Jahrgangs an der Medizinischen Fakultät im Sommersemester 2011 und hielt dort den Festvortrag. Die damals dabei waren, erinnern sich an einen gut gelaunten Professor zur Hausen, der sich sichtlich über die Einladung gefreut hatte.

„Nobelpreisträger Professor zur Hausen war ein herausragender Wissenschaftler. Mit seiner Forschung hat er die Möglichkeit der Prävention gegen Gebärmutterhalskrebs geschaffen, die in der Lage ist, diese Erkrankung zurück zu drängen. Wir behalten ihn als herausragenden Wissenschaftler und zugewandten Menschen in Erinnerung“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, Prof. Dr. Nikolaj Klöcker. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“

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Kategorie/n: Nachrufe, Medizinische Fakultät, Schlagzeilen
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