Bislang galt in der Fremdsprachendidaktik, dass am besten eine Sprache nach der anderen gelernt werden soll, damit es nicht zu Verwechselungen, Irritationen oder Überschneidungen kommt. „Doch in dem Konzept, das die Sprachdozentin Susanne Müller nun an der HHU anbietet, gehen wir davon aus, dass man die Interferenzen positiv nutzen kann,“ so die Romanistin PD Dr. Martina Nicklaus. „Die Überschneidungen und Gemeinsamkeiten werden hier bewusst aufgezeigt, um Strukturen zu verdeutlichen. Und das gilt sowohl für den Wortschatz als auch für die Grammatik.“ Hat man einmal verstanden, dass das deutsche „ich heiße“ in den romanischen Sprachen sozusagen mit „ich nenne mich“ übersetzt wird, dann kann man direkt zusammen „je m’appelle“, „mi chiamo“ und „chamo-me“ lernen.
Susanne Müller hat das Konzept bereits im vergangenen Semester mit Studierenden des Studiengangs Transkulturalität ausprobiert. Mit großem Erfolg: „Die Studierenden waren zum Semesterende in allen drei Sprachen auf dem Niveau A1/A2. Das heißt, sie konnten einen Brief schreiben, in dem sie sich vorstellen und über Alter, Wohnort, Herkunft, Nationalität, Beruf/Studium, Sprachkenntnisse, Familienstand und Hobbys schreiben.
So viel ist in den nun angebotenen zwei Tagen natürlich nicht zu lernen, aber Nicklaus und Müller sind zuversichtlich, dass sich die Teilnehmer am Ende in drei Sprachen begrüßen und vorstellen, nach dem Befinden, nach Nationalität und Herkunft, Sprachkenntnissen und Alter fragen und im Restaurant Essen bestellen können. Zudem erkennen sie Ähnlichkeiten in elementaren Strukturen von Grammatik und Vokabular und können dieses Wissen für ihr weiteres Fremdsprachenlernen nutzen.
Wer Interesse an dem Workshop mit Einführungsvortrag hat, kann sich bis zum 18.03. unter anmelden. Der Kurs findet Freitag, 25.03. von 16.00-19.30 Uhr und Samstag, 26.03. von 10.00-12.45 Uhr statt und ist kostenlos.