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Pflanzenforschung: Veröffentlichung in Trends in Plant Science
Innovative Biotechnologie für eine nachhaltige Landwirtschaft

Demnächst wird die Europäische Kommission eine Studie zu den neuen Züchtungsmethoden in der Pflanzenforschung veröffentlichen. Sie soll eine wichtige Grundlage für die Debatte um die Genomeditierung, die sogenannte Genschere, liefern. Vor diesem Hintergrund hat Prof. Dr. Andreas Weber, Sprecher des Exzellenzclusters CEPLAS an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), gemeinsam mit einer internationalen Autorengruppe in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Trends in Plant Science“ darauf hingewiesen, dass ökologischer Landbau und innovative Biotechnologien gleichermaßen zur Erreichung einer nachhaltigen Landwirtschaft beitragen können.

Prof. Dr. Andreas Weber ist Sprecher des Exzellenzclusters CEPLAS an der HHU Zoom

Prof. Dr. Andreas Weber vom Institut für Biochemie der Pflanzen und Sprecher des Exzellenzclusters CEPLAS. (Foto: privat)

Der globale Klimawandel stellt die Gesellschaft vor massive Herausforderungen. Der Entwicklung einer klima-, ressourcen- und biodiversitätsschonenden Landwirtschaft kommt deren Bewältigung eine Schlüsselrolle zu. In einer gemeinsamen Stellungnahme plädierten unter anderem die Deutsche Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Deutsche Botanische Gesellschaft dafür, die Potentiale der Pflanzenforschung und -züchtung zu nutzen, um die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft zu unterstützen. Biotechnologische Züchtungsmethoden wie die Genomeditierung ermöglichen danach einen schnelleren Transfer von Forschungsergebnissen in die landwirtschaftliche Nutzung und sollten in entsprechende Strategien einbezogen werden.

In „Trends in Plant Science“ bekräftigen in einem gemeinsamen Artikel mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dieses Statement. Prof. Dr. Kai Purnhagen von der Universität Bayreuth erläutert in der Publikation die Bedeutung der neuen Züchtungsmethoden für den ökologischen Landbau. Es werde schwierig, so Purnhagen, das im „Green Deal“ der Europäische Kommission gesetzte Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden und den Ökolandbau auf mindestens 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche auszuweiten, zu erreichen, wenn innovative Technologien aus der Pflanzenzüchtung nicht genutzt würden. Als Beispiele nennt er die Resistenz- oder Ertragszüchtung für den Ökolandbau.

Prof. Dr. Andreas Weber vom HHU-Institut für Biochemie der Pflanzen weist darauf hin, dass die Ausweitung des ökologischen Landbaus sogar zu einer Verringerung – und nicht, wie geplant, zu einer Steigerung von nachhaltig produzierten Lebensmitteln – führen könnte, wenn die Gesetze nicht zugunsten der neuen Züchtungsmethoden geändert werden. Weber: „Wir plädieren dafür, die bewährten Prinzipien des ökologischen Landbaus mit innovativen Ansätzen wie zum Beispiel der Genomeditierung zu kombinieren, um maximale Nachhaltigkeitseffekte in der Landwirtschaft erzielen zu können.“

Schon seit einiger Zeit fordern Pflanzenforscherinnen und -forscher wie Prof. Weber eine Revision der gesetzlichen Regeln für den Einsatz der Genschere als wichtiges Instrument einer innovativen Pflanzenzüchtung. Bislang gelten Pflanzen, die mit der Genschere behandelt wurden, immer noch als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und unterliegen strengen Richtlinien.

Originalpublikation

Kai P. Purnhagen, Stephan Clemens, Dennis Eriksson, Louise O. Fresco, Jale Tosun, Matin Qaim, Richard G.F. Visser, Andreas P.M. Weber, Justus H.H. Wesseler, and David Zilberman, Europe’s Farm to Fork Strategy and Its Commitment to Biotechnology and Organic Farming: Conflicting or Complementary Goals?, Trends in Plant Science (2021)

DOI: 10.1016/j.tplants.2021.03.012

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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