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Nachruf
Biologe Univ.-Prof. i.R. Dr. A. Wilhelm Alfermann verstorben (1942-2023)

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf trauert um Univ.-Prof. Dr. A. Wilhelm Alfermann, der bis zu seiner Pensionierung am Ende des Sommersemesters 2007 die Professur für Pflanzliche Zell- und Gewebekultur innehatte. Er verstarb am 23. Februar 2023 im Alter von 80 Jahren.

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Prof. Dr. A. Wilhelm Alfermann hatte von 1986 bis 2007 die Professur für Pflanzliche Zell- und Gewebekultur an der HHU inne. Er verstarb 80-jährig am 23. Februar 2023. (Foto: privat)

Wilhelm Alfermann wurde am 1. August 1942 in Bonn geboren. Von 1962 bis 1969 studierte er Biologie an den Universitäten Bonn und Würzburg. Im Rahmen seiner Diplomarbeit untersuchte er die Biosynthese von Anthocyanen in Zellkulturen der Karotte und dehnte dann in seiner Doktorarbeit diese experimentelle Fragestellung auf andere Pflanzen aus. Die Möglichkeit, Zellkulturen von praktisch beliebigen Pflanzen anlegen und diese dann für die Synthese pharmazeutisch-medizinisch relevanter Stoffe nutzen zu können, ließ ihn sein ganzes Forscherleben nicht mehr los. An seine Promotion im Jahre 1973 am Institut für Pharmazie der Universität Tübingen unter der Anleitung von Professor Reinhard schlossen sich Assistentenjahre am gleichen Institut an.

1986 folgte Wilhelm Alfermann einem Ruf auf eine Professur für Pflanzliche Zell- und Gewebekultur an die Universität Düsseldorf, die im Rahmen eines Sonderprogramms für Gentechnik der nordrhein-westfälischen Landesregierung in der Düsseldorfer Biologie eingerichtet worden war. In den folgenden Jahren widmete er sich dann mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neuen Arbeitsfeldern.

In seiner Gruppe wurde unter anderem die Biosynthese der Rosmarinsäure in Zellkulturen der Buntnessel und die Biosynthese des Podophyllotoxins, eines Lignans mit anticancerogener Wirkung, in verschiedenen Lein-Arten untersucht, sowie weiterer pharmazeutisch relevanter Naturstoffe (z.B. Salicylsäurederivate, Tropanalkaloide). Methodisch interessierte ihn besonders die Möglichkeit, photosynthetisch aktive Pflanzenzellkulturen in Bioreaktoren zu kultivieren sowie die Bildung wurzelspezifischer Naturstoffe in den sogenannten „hairy roots“. Wegen dieser Arbeiten an der Schnittstelle von Biologie und Pharmazie war sein Labor auch ein begehrtes Ziel für Wissenschaftler aus dem Ausland.

Mit Wilhelm Alfermann verlieren die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und das Department Biologie einen geschätzten Kollegen und vorbildlichen Wissenschaftler, dem die Universität ein ehrenhaftes Andenken bewahren wird.

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