Zum Inhalt springen Zur Suche springen

Eine Kooperation zwischen der Abteilung für Informationswissenschaft und dem Unternehmen pressrelations
Praxis trifft auf Wissenschaft

In der Düsseldorfer Informationswissenschaft beschäftigen sich die Forscher bevorzugt mit dem Informationsverhalten von Nutzern. Welche Themen werden auf Social Media angesprochen? Welches Informationsbedürfnis kann auf welchen Plattformen beobachtet werden? Nicht nur thematisch, sondern auch methodisch treffen hierbei Wissenschaft und Praxis aufeinander. „Es ist wichtig, die Theorie und wissenschaftliche Herangehensweise innerhalb der Universität beizubehalten und zu stärken, aber auch einen frühen Praxisbezug herzustellen, der sich nicht nur in Büchern widerspiegelt, sondern auch in Kooperationen mit Unternehmen,“ so Dr. Aylin Imeri (Abteilung für Informationswissenschaft). „Für die Informationswissenschaft gilt ganz sicher nicht ‚Wissenschaft versus Praxis‘, sondern ‚Wissenschaft und Praxis‘“.

Dr. Aylin Imeri und Bojan Radoja haben im Wintersemester 2020/21 gemeinsam die Lehrveranstaltung "Social Media Monitoring: Kommunikationscontrolling und -evaluation im digitalen Zeitalter" angeboten. Fotos: privat

So fand bereits zum zweiten Mal in diesem Wintersemester die Lehrveranstaltung zu „Social Media Monitoring: Kommunikationscontrolling und -evaluation im digitalen Zeitalter“ statt.  Dr. Aylin Imeri und Bojan Radoja, Head of Social Media Research & Analytics bei pressrelations, boten Studierenden jeglicher Studiengänge an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Möglichkeit an, einen Einblick sowohl in die Theorie als auch in die Praxis des Social Media-Monitoring und ‑Controlling zu erhalten.

Welche Rolle spielen Social Media und insbesondere die Medienanalyse in einem Unternehmen? In der heutigen Wissensgesellschaft finden sich nicht nur alle Arten von Dokumenten in digitalen Medien, auch in Social Media wieder, sondern auch die tägliche Kommunikation findet mehrheitlich digital statt – insbesondere in Corona-Zeiten. Für Unternehmen spielt die Medienanalyse eine wichtige Rolle, um nicht nur Trends zu identifizieren, sondern auch die Stimmung zu einer Marke oder Kampagne bzw. zum Unternehmen zu verstehen.

In dem Seminar von Imeri und Radoja erhielt jeder Studierende einen eigenen Zugriff auf das Kommunikations- und Analyse Tool NewsRadar, das eine medienübergreifende Beobachtung und Evaluation erlaubt. Die 15 Studierenden traten in diesem Seminar in einem Pitch gegeneinander in Gruppen an, jede Gruppe präsentierte ein von ihr erarbeitetes Thema. Die Studierenden hatten an ihrem jeweils selbstgewählten Thema über rund vier Monate gearbeitet und dabei die üblichen Phasen wie Planung, Themenfindung, Erhebung der Daten, Nutzung von NewsRadar, Reinigung von Daten, Analyse und letztlich die Visualisierung durchlaufen.

Bei dem Pitch wurden die erarbeiteten Themen vorgestellt. So zeigte zum Beispiel die Analyse über die Wendler-Kampagne mit Kaufland, präsentiert von Alice Wagner, Luke Messinger, Daniela Eguren Diaz und Julia Partmann, dass die in dem Zeitraum untersuchten Beiträge mehrheitlich ein neutrales Stimmungsbild widerspiegelten. Zusätzlich zeigte die Analyse, dass auch eine Unterscheidung zwischen unterschiedlichen negativen Stimmungsbildern gegenüber Kaufland und Wendler erfolgen musste.

Die Studierenden Rik Derksen, Selina Dietl, Marina Vennhaus und Bejan Yakin untersuchten den Unterschied der Online Reaktion zwischen Twitter und Nachrichtenbeiträgen bezogen auf die TV-Sendung „Männerwelten – Joko & Klaas“. Hierbei fiel auf, dass während Twitter die Reaktion der Zuschauer mehrheitlich korrekt widerspiegelte, die Newsbeiträge sich dagegen auf die allgemeine Berichterstattung konzentrierten.

Die Studierenden Sarlascht Totakhel, Calvin Bayer and Vanessa Salamon zeigten auf, wie sich ein politisches Ereignis zu einem Trend auf Twitter hervorgearbeitet hat. Hierbei handelte es sich um den Tweet von Donald Trump „I won the election“. Dieser Tweet wurde von Twitter mit einem Hinweis versehen: „! Official sources called this election differently“. Ihre Untersuchung zeigte nicht nur, dass die meisten dazu tweetenden Unternehmen aus der Sportbranche kamen, sondern auch, dass dieser Trend ebenfalls im Kontext der Präsidentschaftswahl in Uganda Verwendung gefunden hatte.

Letztlich zeigten auch Alina Huerkamp, Mine Sari, Katharina Schwark und Kristin Wiecha auf, wie theoretische Konzepte „Phasen eines Shitstorms“ und „Framing“ auch in der Praxis ihre Anwendung finden. Hierbei untersuchten sie den EDEKA TV-Spot 2020 „Lasst uns froh und bunter sein“. Hierbei waren unterschiedliche Verteilungen der jeweiligen Tonalität (Neutral, Positiv, Negativ) in den drei Phasen des Shitstorms zu erkennen.

Weitere informationen zum Projekt: https://www.pressrelations.com/blog/de/medienanalyse-einblicke-in-den-newsradar

Autor/in: Redaktion
Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen