Dekanin Prof. Dr. Ulli Seegers äußerte in ihrer Begrüßung Respekt für die international sichtbare Lebensleistung: „Sie haben mit Ihrer Arbeit eine neue Methode jenseits eurozentristischer Perspektiven etabliert.“ Zugleich dankte sie der Meyer-Struckmann-Stiftung für den großzügigen Preis, den die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität bereits zum 18. Mal verleihen konnte.
Laudatorin Prof. Dr. Eva-Maria Troelenberg, die die Professur für Transkulturelle Studien im Institut für Kunstgeschichte innehat, erklärte, die Bedeutung der von Juneja begründeten Heidelberger Schule der Transkulturalität sei kaum zu überschätzen. Der interdisziplinäre Ansatz ihrer Arbeit reiche weit über die Fachgrenzen, ja sogar über die Grenzen der Geisteswissenschaften hinaus. Die Kunstgeschichte sei so zu einer tragenden Disziplin der Transkulturalität geworden. „Monica Juneja hat transkulturelle Themen und Methoden systematisch im geisteswissenschaftlichen Feld verankert – dies stets aus einem visuell und materialkulturell geprägten Blickwinkel. Die Bedeutung ihrer Arbeit wirkt jedoch weit über die Kunstgeschichte hinaus. Sie verbindet historische Themen globaler Tragweite mit gegenwärtig relevanten Diskursen.“
Die so Geehrte bedankte sich mit einem Vortrag, mit dem sie Einblicke in eine transkulturelle Kunstgeschichte gab. Sie sei glücklich, das Konzept der Transkulturalität als Prozess etabliert zu haben, der es ermögliche, Transformationsprozesse zwischen Regionen und Kulturen sichtbar zu machen und rückverfolgen zu können. Wichtig sei ihr, auch quer zu den üblichen Fachgrenzen und entgegen der Logik der etablierten Kategorien auf die Untersuchungsgegenstände zu blicken.
Monica Juneja wurde 1955 geboren und studierte in Delhi Kunstgeschichte. 1985 wurde sie an der französischen Elitehochschule École des Hautes Études en Sciences Sociales promoviert, sie war Professorin und Gastprofessorin etwa an der Emory University in Atlanta, an den Universitäten Delhi, Wien, Hannover und Zürich. Seit 2009 ist sie Professorin für Globale Kunstgeschichte am Heidelberg Centre for Transcultural Studies, seit 2017 ist sie dort Co-Direktorin des Exzellenzclusters „Asia and Europe in a Global Context. The Dynamics of Transculturality”.
Die Meyer-Struckmann-Stiftung
Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und verleiht jährlich die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Mittel stammen aus dem Nachlass des Stifters, Fritz Meyer-Struckmann, Bankier in Essen. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem der Preisträger / die Preisträgerin zu bestimmen ist. 2023 verleiht die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum 18. Mal die Auszeichnung.
Bisherige Preisträger:
2006: Prof. Dr. Hartmut Böhme, Berlin; 2007: Prof. Dr. Shmuel Feiner, Israel; 2008: Prof. Dr. Harald Weinrich, München; 2009, Prof. Dr. Herfried Münkler, Berlin, 2010: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Berlin, 2011: Prof. Dr. Jan Dirk Müller, München, 2012: Prof. Dr. Ursula Wolf, Mannheim, 2013: Sir Ian Kershaw, Sheffield, 2014: Prof. Dr. Alain Schnapp, Paris, 2015: Prof. Dr. Winfried Schulz, Erlangen-Nürnberg; 2016: Prof. Dr. Florian Coulmas, Duisburg/ Essen, 2017: Prof. Dr. Norbert Finzsch und 2018 Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger; 2019: Prof. Dr. Michael Stolleis (Frankfurt/M.), 2020: Prof. Helen Margetts (Oxford), 2021: Prof. Dr. Manfred Krifka (Berlin), 2022: Prof. Dr. Richard Münch (Bamberg)