Jedes Jahr sind etwa 20 Prozent der Menschen in Deutschland von einer psychiatrischen Erkrankung betroffen. Hierbei zählen Psychosen, in Form von Halluzinationen, Angststörungen oder Realitätsverlust, zu den kostenintensivsten Erkrankungen. Derzeit existieren in Deutschland jedoch kaum Früherkennungsangebote, die eine wirksame Prävention für Patient*innen mit einem erhöhten Psychose-Risiko anbieten. Das weltweit einzigartige Düsseldorfer Forschungsprojekt CARE nutzt nun erstmals eigens entwickelte KI-Algorithmen zur Unterstützung der Patientendiagnostik und -behandlung. Im Vortrag gibt die Medizinerin Einblicke in dieses spannende Feld: Was ist präventive Psychiatrie? Kann sie psychiatrische Erkrankungen verhindern? Und kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz dabei helfen?
Prof. Dr. med. Eva Meisenzahl ist Lehrstuhlinhaberin für Psychiatrie und Psychotherapie an der Heinrich-Heine-Universität und Direktorin der Psychiatrischen Universitätsklinik / LVR-Klinikum Düsseldorf.
Die Reihe ‚Forschung im Fokus‘ ist ein gemeinsames Projekt der Bürgeruniversität und der Evangelischen Stadtakademie im Haus der Universität. Die fünf Vorträge bieten Interessierten Einblicke in aktuelle Forschungsthemen der HHU und zeigen, wie vielfältig Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbunden sind.
Alle Vorträge sind öffentlich und kostenfrei – Interessierte sind herzlich willkommen! Sie finden immer donnerstags im Haus der Universität statt und beginnen um 19:00 Uhr. In der Regel werden sie zusätzlich über den HHU-YouTube-Kanal übertragen.
Weitere Informationen hier.
Termin:
Donnerstag, 10.10.2024, Beginn 19:00 Uhr
Haus der Universität, Schadowplatz 14, Düsseldorf
Die weiteren drei Termine im Überblick, Beginn jeweils 19:00 Uhr im Haus der Universität:
07.11.2024
Gender-„Wahn“ und Wirklichkeit - Gendersensible Sprache und was die Forschung dazu sagt
Kaum ein Sprachthema polarisiert so sehr wie das Gendern, also der Gebrauch geschlechterinklusiver Formen wie „Studierende“ oder „Ärzt*innen“. Für die einen ist es sinnvoll und zeitgemäß, gendersensible Sprache zu benutzen, für die anderen ärgerlich und nutzlos. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Positionen sowie über die aktuelle Forschung zu der Frage, wie gendersensible Formen tatsächlich verstanden werden und ob ihr Gebrauch einen messbaren Einfluss hat.
Prof. Dr. Stefan Hartmann, Professor für germanistische Sprachwissenschaft (HHU)
05.12.2024
Komplexe Puzzlearbeit - Die Charakterisierung der Variation im menschlichen Genom
Die Geschlechtschromosomen bestimmen, ob ein Fötus männlich oder weiblich wird. Frauen haben im Normalfall zwei X-Chromosomen und Männer ein X- und ein Y-Chromosom. Das Y-Chromosom ist deutlich kleiner als das weibliche X-Chromosom und weist Eigenschaften auf, die genetische Analysen erschweren. Warum war die Entschlüsselung bisher so schwierig?
Dr. Peter Ebert, Bioinformatiker & Leiter der Core Unit Bioinformatik (HHU)
06.02.2025
Geldwäschebekämpfung & Co. – Was hilft gegen Finanzkriminalität?
„Verbrechen darf sich nicht lohnen!“ Darüber sind sich alle einig. Aber wenn es um organisierte Kriminalität geht, lohnt sich Verbrechen in finanzieller Hinsicht leider häufig doch. Der Rechtsstaat tut sich schwer, im Kampf gegen organisierte Banden wirkungsvolle Instrumente zu finden. Der Vortrag klärt darüber auf, warum die bisherigen Bemühungen zur Bekämpfung der Geldwäsche nicht funktioniert haben und weshalb die Versuche, den Verbrecher*innen die erbeuteten Reichtümer wieder abzunehmen, oft scheitern – und wie man es besser machen könnte.
Prof. Dr. Till Zimmermann, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafprozessrecht (HHU)