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West German Genome Center
Universitätsverbund in NRW stärkt Spitzeneinrichtung zur Genomforschung

Das West German Genome Center (WGGC) wird auf eine neue rechtliche Grundlage gestellt und kann damit auf internationalem Niveau die Genomforschung in der Medizin und den Lebenswissenschaften ausbauen. Das Zentrum stellt hochmoderne Genomtechnologien für die medizinische Forschung, die Biodiversitätsforschung, die Pflanzenzüchtung und für weitere Bereiche der Genetik zur Verfügung. Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) ist einer von vier Partnern.

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Prof. Dr. Dagmar Wieczorek ist Standortsprecherin des West German Genome Center (WGGC) an der HHU, Prof. Dr. Klaus Pfeffer ist stellvertretender Standortsprecher. (Fotos: M. Niessalla, H. Horn)

Die Universitäten Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen haben die Gründung einer Gemeinsamen Wissenschaftlichen Einrichtung (GWE) zum 1. Januar 2025 beschlossen. Damit überführen die Vertragspartner das West German Genome Center von einem Forschungsverbund in eine neue Form der Institutionalisierung. Die Neugründung als GWE stellt sicher, dass die Partner bereits geschaffene Strukturen erhalten und etablierte Technologien weiterentwickeln können.

Das WGGC wurde im Jahr 2019 zunächst als von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes „Next Generation Sequencing Competence Center“ gegründet. Seit 2024 wird es durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) unterstützt und hat sich als erste zentrale Infrastruktureinrichtung für die Generierung und Verarbeitung von Genomdaten in Nordrhein-Westfalen etabliert. 

Die eingesetzten „Next Generation Sequencing“-Methoden erlauben eine Analyse von DNA, die sehr viel schneller und effizienter als frühere Methoden eingesetzt werden kann, um zum Beispiel die Ursachen einer genetisch bedingten Erkrankung herauszufinden. Die gewonnenen Daten haben viele Anwendungsgebiete, unter anderem in der Alters- und Krebsforschung, der Forschung zu neurodegenerativen und entzündlichen Erkrankungen, in der virologischen und mikrobiologischen Forschung, der Biodiversitätsforschung und der Pflanzenzüchtung. 

Das Netzwerk der vier Universitäten wird zur Weiterentwicklung der Technologien zur Genomanalyse beitragen. Das kommt der Forschung und der Patientenversorgung in Nordrhein-Westfalen zugute. Außerdem wird sich das WGGC mit weiteren Forschungseinrichtungen vernetzen, um neueste Entwicklungen in den Bereichen der Daten- und Informationstechnologien, des maschinellen Lernens und der Künstlichen Intelligenz einzubeziehen.

Prof. Dr. Dagmar Wieczorek, Standortsprecherin an der HHU, sagt: „Das WGGC ist essentiell für die Weiterentwicklung der neuen Sequenzierungstechnologien an der HHU, für die Planung und Durchführung neuer Forschungsprojekte und die zeitgemäße Versorgung von Patienten mit genetisch bedingten Erkrankungen“. Prof. Dr. Klaus Pfeffer, stellvertretender Standortsprecher in Düsseldorf, ergänzt: „Wir sind der DFG, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und den Universitäten sehr dankbar, die das WGGC ermöglicht haben und damit die Schlüsseltechnologien in der Genomforschung nachhaltig fördern.“

Das WGGC wird als wissenschaftliche Einrichtung von der Universität zu Köln, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen getragen. Seit 2024 wird es durch das MKW und die beteiligten Universitäten finanziert. Sprecherin ist Professorin Dr. Dr. Michal Ruth Schweiger an der Universität zu Köln.

Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Medizinische Fakultät, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Forschung News
Geräte und Materialien zur Genomsequenzierung Zoom

Das WGGC verfügt über hochmoderne Sequenzierungsgeräte, darunter REVIO (Pacific Biosciences) und PromethION24 (Oxford Nanopore Technologies). Bei der sogenannten „Long-Read-Sequenzierung“ können auf Zellen wie dieser bis zu 25 Millionen einzelne Reaktionen ablaufen. (Foto: HHU / Tassilo E. Wollenweber)