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Außenaufnahme des Schlosses aus der Froschperspektive

Beschreibung Schloss Mickeln

Tagungs- und Gästehaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Umgeben von einem weitläufigen Park liegt Schloss Mickeln im Düsseldorfer Stadtteil Himmelgeist. Es ist seit Juni 2000 Tagungszentrum und Gästehaus der Heinrich-Heine-Universität, gesponsert von der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf e.V.

Die benachbarten Gebäude

Schloss Mickeln ist Teil eines attraktiven historischen Gebäudekomplexes in Alt-Himmelgeist. Dazu gehören der schon 1122 urkundlich bezeugte Fronhof und eine zweite, noch größere Hofanlage, der Meierhof, der aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammt. Als herausragendes weiteres Gebäude ist die St. Nikolauskirche zu nennen, die im 11. Jahrhundert als dreischiffige romanische Basilika errichtet wurde.

Der Architekt Josef Anton Niehaus

Das jüngste Gebäude dieses Komplexes ist Schloss Mickeln, das Prosper Ludwig Herzog von Arenberg zwischen 1839 und 1842 erbauen ließ. Der Herzog hatte 1835 das ursprünglich auf das Jahr 1210 zurückgehende Haus Mickeln und den Meierhof erworben, die beide im darauf folgenden Jahr durch einen Brand weitgehend zerstört wurden. Vom alten Haus Mickeln blieb nur die Vorburg erhalten. Die Hofanlagen wurden am alten Ort wieder aufgebaut; sie heißen bis heute Gut Meierhof. Das neue Herrenhaus wurde an der jetzigen Stelle durch den emsländischen Architekten Josef Anton Niehaus errichtet und erhielt den alten Namen Haus Mickeln, später Schloss Mickeln.

Schloss Mickeln im klassizistisch-historistischen Baustil

Vorlage für den Entwurf von Schloss Mickeln waren insbesondere Stiche von Villen des Genueser Architekten Galeazzo Alessi aus dem 16. Jahrhundert. Schloss Mickeln gehört zu den interessantesten klassizistisch-historistischen Bauten im Rheinland. Alte Linden säumen die Zufahrt zum Gebäude, das als dreigeschossiger Putzbau auf einem quadratischen Grundriss (19,55 x 19,55 Meter) errichtet wurde. Ein Gurtgesims trennt das Erdgeschoss deutlich von den zwei Obergeschossen. Die beiden oberen, nur durch Fensterrahmen gegliederten Geschosse werden durch vier Kolossalpilaster zusammengefasst. Die vier Fassaden sind fast gleichartig gestaltet; nur die Nordfassade (die Eingangsfront) unterscheidet sich durch eine Freitreppe – flankiert von zwei steinernen Löwen des Bildhauers Ney – zu den drei Eingangsportalen, durch einen Mittelbalkon im ersten Obergeschoss und durch das herzoglich-arenbergsche Wappen (drei goldene Mistelblüten) am zweiten Obergeschoss. Die Ecken des Gebäudes sind risalitartig verstärkt und wirken optisch wie Türme. Den Abschluss des kubischen Baukörpers bilden ein Metopen-Triglyphenfries und ein flaches Zeltdach.

Der Gartenarchitekt Maximilian Friedrich Weyhe

Der Park wurde 1843 von dem Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe entworfen. Sein Konzept bezog die Anlagen von Meierhof und Fronhof ebenso mit ein wie die Rheinauen. Aus der Zeit der ersten Bepflanzung stammt noch ein Teil des heutigen Baumbestandes, wie z. B. zwei Libanonzedern, Platanen und Blutbuchen. Im Rahmen der EUROGA 2002plus wurde der Schlosspark grundlegend saniert und wieder zugänglich gemacht.


Literaturhinweise:
KANZ, Roland und Jürgen WIENER (Hrsg.). Architekturführer Düsseldorf. Berlin 2001.
SCHÜRMANN, Sonja. Düsseldorf. Eine moderne Landeshauptstadt mit 700jähriger Geschichte und Kultur. Köln 21989.

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