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HHU Intern Detail

Interview
Karrierewege neben der Professur

Rund 340 Professuren (W3/W2/W1) gibt es derzeit an den fünf Fakultäten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Doch ist die Professur nicht die einzige Möglichkeit, dauerhaft in der Wissenschaft zu arbeiten. Die verschiedenen weiteren Optionen sollen transparenter und der Weg hin zu diesen Berufen planbarer gestaltet werden. Was dafür getan wird, erklären Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck und Kanzlervertreter Dr. Frank Schütte.

Blick vom Podium auf einen vollbesetzten Hörsaal Zoom

Lehre und Forschung an der HHU – viele Wege führen in die Wissenschaft.

Zunächst zu den Begrifflichkeiten: Was genau ist mit den Karriereoptionen neben der Professur gemeint?
Anja Steinbeck: Es geht um Positionen in Forschung, Lehre und Wissenschaftsmanagement, die es seit Längerem für promovierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im sogenannten Mittelbau gibt. Wir haben vorläufig die Bezeichnung Academic Researcher, Academic Teacher und Academic Manager gewählt – sind mit diesen aber noch nicht ganz glücklich. Wir möchten diese attraktiven Berufsbilder klarer definieren und damit unter anderem dazu beitragen, dass all jene, die in diesen Bereichen arbeiten, sichtbarer werden. Die Grenzen dieser drei Profile sind selbstverständlich fließend.

Wenn jemand diesen Weg einschlägt, ist der Traum von der Professur dann ausgeträumt?
Anja Steinbeck: Nein, keinesfalls, diese Möglichkeit besteht weiterhin. Wir wollen niemanden davon abhalten, sich auf eine Professur zu bewerben, doch alle wissen, dass diese Stellen begrenzt sind. Außerdem möchte ja auch nicht jede/r Professor/in werden. An unserer Universität gibt es viele weitere verantwortungsvolle Jobs, die eng zusammenwirken, damit Lehre und Forschung erfolgreich funktionieren. Es ist uns ein Anliegen, den Mittelbau zu stärken und – dort wo es sinnvoll ist – Dauerstellen einzurichten. Denn gute und strategische Personalplanung hilft allen Fakultäten, sich zukunftsorientiert aufzustellen.

Wer ist an der Entwicklung beteiligt?
Frank Schütte: In diesem laufenden Prozess führen wir viele Gespräche – nicht nur mit den Dekanatsleitungen, Fachvertretungen, der akademischen Personalentwicklung, dem Personaldezernat und der Personalvertretung, sondern vor allem mit unseren Beschäftigten direkt. Das begann Mitte Juli 2022, bei einem Treffen aller Interessengruppen auf Schloss Mickeln, und setzt sich in verschiedenen Formaten stetig fort.

Neben dem steten Austausch – was hat sich seit dem Treffen zu den Karriereprofilen in der Personalstrukturplanung getan?
Frank Schütte: Wir haben bereits vor einiger Zeit gemeinsam mit den Fakultäten ermittelt, welche Dauerstellen es dort gibt. Und vor allem, welche Aufgaben beständig übernommen werden müssen. Da wir jetzt wissen, wie die einzelnen Stellen gestaltet sind, leiten wir daraus noch klarere Profile ab. Für eine nachhaltige und strategische Personalstrukturplanung, die langfristig Entwicklungen in Forschung, Lehre und Transfer berücksichtigt. Unser Ziel ist es, Dauerstellen nicht in erster Linie von Personen, sondern von den Aufgaben her zu konzipieren – in den Fakultäten und den zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen. Damit die sich aus strategischen Lehr- und Forschungszielen ergebenden Daueraufgaben sinnvoll in Stellenprofilen abgebildet werden.

Was soll in den nächsten Monaten konkret entwickelt werden?
Frank Schütte: Wir erarbeiten unter anderem ein Rahmenwerk für die Dauerstellenkonzepte der Fakultäten, das einen standardisierten Prozess zu deren kontinuierlicher Weiterentwicklung vorsieht. So werden künftig alle einen noch besseren Überblick erhalten, wo und wann welche Dauerstellen mit welchem Aufgabenprofil angesiedelt und zu besetzen sind.
Anja Steinbeck: Wir konkretisieren dabei nicht nur die jeweiligen Aufgabenfelder für den Academic Researcher, Academic Teacher und Academic Manager, sondern treffen auch Aussagen zu Qualifikationsvoraussetzungen, zur institutionellen Verortung und zu den Rahmenbedingungen dieser Karrierewege. Auch wenn sich die Gesamtzahl der Stellen an der HHU erst einmal nicht deutlich erhöhen wird, möchten wir über diesen Weg gewährleisten, dass für alle Beteiligten die Karriereplanung in der Wissenschaft transparenter, planbarer und gerechter wird.

Weitere Informationen: Dr. Madlen Kazmierczak, und  https://www.juno.hhu.de/workshops-und-veranstaltungen

Eine erste Fassung dieses Interviews erschien im Magazin der HHU, Ausgabe 1/2023.

Autor/in: Die Fragen stellte Katrin Koster.
Kategorie/n: INTRANET News, hhu-intern, Aus der Hochschulleitung
Zoom

Anja Steinbeck und Frank Schütte erläutern, wie die Karriereplanung transparenter, planbarer und gerechter werden kann.

Ein Halbportrait einer Person im Anzug Zoom
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