Schauplatz ist der Hörsaal 3D im modernen Hörsaalzentrum der HHU. Die Anhänger von „End Fossil: Occupy“ geben sich betont konstruktiv. Zum Start einer Vorlesung im Studiengang Geschichte etwa hatte die Gruppe angeboten, den Hörsaal ohne Störung dem Professor und seinen Studierenden zu überlassen. Die Besetzung soll nach Angaben einer Sprecherin bis Freitag, den 12. Mai andauern.
Die HHU reagiert angesichts der hohen Dialogbereitschaft mit Verständnis. „Die Datenlage ist eindeutig: Wir müssen den CO2-Ausstoß weltweit begrenzen. Die Forschung weist seit Jahrzehnten auf die katastrophalen Auswirkungen von Naturzerstörung und Erderwärmung hin. Heute sehen wir, dass junge Aktivistinnen und Aktivisten die Wissenschaft ernst und beim Wort nehmen“, so Prof. Dr. Martin Mauve, der als Prorektor der HHU unter anderem für Fragen der Nachhaltigkeit verantwortlich ist. „Insofern gibt es eine Übereinstimmung zwischen der Wissenschaft und denjenigen, die besondere Aufmerksamkeit auf den Klimawandel und die einhergehenden Gefahren richten wollen.“
Der Vorlesungsbetrieb wurde am ersten Protesttag nicht gestört. Den Lehrenden wird die Entscheidung selbst überlassen, ob sie im Hörsaal 3D verbleiben, eventuell mit den „End Fossil“-Mitgliedern diskutieren oder in einen der bereitgestellten Ersatzhörsäle ausweichen wollen.
Prof. Dr. Anja Steinbeck, Rektorin der HHU, erklärt: „Wir müssen den CO2-Ausstoß soweit wie möglich eindämmen. Wenn junge Menschen sich dafür engagieren und sich an der HHU Gehör verschaffen wollen, stehe ich hinter ihnen – sofern sie sich in den Grenzen des Rechts bewegen.“
Und Prorektor Prof. Martin Mauve ergänzt: „Der Klimawandel schadet uns allen; ein konstruktiver Diskurs wissenschaftsaffiner Menschen ist grundsätzlich der richtige Weg. Daher hat die Hochschulleitung der HHU entschieden, dem friedlichen Protest dieser Gruppe mit Verständnis und Entgegenkommen zu begegnen.“