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Biologie: Humboldt-Forschungsstipendiat an der HHU
Besondere Transportstruktur in Pflanzen

Der indischstämmige Pflanzenforscher Dr. Ahan Dalal forscht seit Dezember 2023 im Rahmen eines Forschungsstipendiums für erfahrene Forschende der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) am Institut für Molekulare Physiologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) bei Prof. Dr. Wolf B. Frommer. Er will eine bestimmte Transportstruktur in Pflanzen, das „Plasmodesmos“ erforschen, um Signalübertragungsprozesse besser zu verstehen.

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Dr. Ahan Dalal (r.) arbeitet seit Dezember 2023 als Humboldt-Forschungsstipendiat für erfahrene Forschende an der HHU. Am Institut für Molekulare Physiologie (Leitung: Prof. Dr. Wolf B. Frommer (l.)) wird er die Struktur und Funktion spezieller Transportstrukturen zwischen Pflanzenzellen, den Plasmodesmos, weiter erforschen. (Foto: HHU / Diana Weidauer)

Während der frühen Evolution mehrzelliger Organismen entwickelten diese Mechanismen, um effizient Nährstoffe und Informationen zwischen Zellen auszutauschen, später auch zwischen Geweben und Organen. Bei Tieren sind diese sogenannten Gap Junctions Kanäle zwischen Zellen, die die Zellmembranen durchqueren.

Pflanzen gingen einen anderen Weg und bildeten eine hochkomplexe Struktur, das sogenannten Plasmodesmos (PD) aus. Es ist in eine modifizierte Zellwand eingebettet, die von einer Plasmamembran mit einem zentralen Strang des Endoplasmatischen Retikulums (ER; ein verzweigtes Kanalsystem flächiger Hohlräume) ausgekleidet ist. Die Forschung geht davon aus, dass das PD in der Lage ist, kleine Moleküle wie Ionen, Stoffwechselprodukte und Hormone sowie RNA und Proteine zu transportieren.

Während die Eigenschaften der Plasmodesmos grundsätzlich bekannt sind, fehlen doch Detailkenntnisse über die genauen Transportwege und -mechanismen. Hier setzt die Forschung von Dr. Dalan an, der sich für Struktur und Funktionsweise der PD interessiert. Während seines Aufenthalts an der HHU will er zum einen neue Erkenntnisse über die Struktur und Zusammensetzung der Komponenten der PD-Pore als Grundlage für einen detaillierten Bauplan gewinnen. Zum zweiten will er diese Ergebnisse mit bekannten Informationen über die Kernporen von Pflanzen vergleichen. Grundlegend geht es um darum, das Verständnis der pflanzlichen Signalübertragung zu verbessern.

Zur Person

Ahan Dalal (geboren 1983 in Kalkutta/Indien) studierte Botanik an der Presidency University in Kalkutta in Indien (Bachelor of Science 2004). Während seines Masterstudiums (Master of Science 2006) und seiner Promotion an der University of Hyderabad in Indien wandte er sich der Pflanzenstressforschung zu. Nach seiner Promotion im Jahr 2014 wechselte er an die The Hebrew University of Jerusalem in Israel für seine Postdoc-Studien. Dort erweiterte seinen Forschungsschwerpunkt auf die molekulare Physiologie der Reaktion von Pflanzen auf abiotischen und biotischen Stress. Ab 2019 arbeitete er zunächst als Senior Researcher an der Tel Aviv University in Israel und anschließend als Assistenzprofessor an der The Hebrew of University of Jerusalem. Seit Dezember 2023 ist er Humboldt-Forschungsstipendiat am HHU-Institut für Molekulare Physiologie von Prof. Dr. Wolf B. Frommer.

Dr. Dalal interessiert sich unter anderem für die Mechanismen zur Regulierung des Wasserhaushalts von Pflanzen in Stresssituationen und für die Struktur und Zusammensetzung der Plasmodesmos-Porenkomponenten und deren Rolle in der Stresssignalgebung. Er veröffentlichte eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten in begutachteten Zeitschriften, unter anderem in PNAS, Plant Physiology und The Plant Journal.

Humboldt-Forschungsstipendien für erfahrene Forschende der Alexander von Humboldt-Stiftung

Das Humboldt‐Forschungsstipendium steht für Forschende aller Nationen und Fachgebiete offen. Unterstützt werden überdurchschnittlich qualifizierte, erfahrene Wissenschaftler, um ihr Forschungsvorhaben in Deutschland zu verwirklichen.

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten können an einer von ihnen ausgewählten Forschungseinrichtung ihr persönliches Forschungsvorhaben durchführen. Die maximal 18 Monate währende Förderung umfasst ein monatliches Stipendium und weitere Unterstützungen.

Weitere Informationen auf den Seiten der Humboldt-Stiftung.

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Forschung Personalia
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