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drupa-Preis 2001 geht an Dr. Astrid Böger
Das Sozialprogramm des New Deal

Die drupa-Preisträgerin des Jahres 2001 heißt Dr. Astrid Böger. Die gebürtige Bremerin erhält die Auszeichnung für ihre Dissertation "People's Lives, Public Images: A critical study of New Deal Documentary Practices".

Die drupa-Preisträgerin des Jahres 2001 heißt Dr. Astrid Böger. Die gebürtige Bremerin erhält die Auszeichnung für ihre Dissertation "People's Lives, Public Images: A critical study of New Deal Documentary Practices".

Pressebild

Doktorvater Prof. Dr. Herwig Friedl, Horst Klosterkemper, Prof. Dr. Vittoria Borso, die Preisträgerin Dr. Astrid Böger und Albrecht Bolza-Schünemann (von links)

Heute überreichten Albrecht Bolza-Schünemann (Präsident der drupa 2004 und Stv. Vorstands-Vorsitzender der Koenig und Bauer AG Planeta Bogenoffsetmaschinen), der Geschäftsführer der Messe Horst Klosterklemper und Prof. Dr. Vittoria Borso (Dekanin der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) im Düsseldorfer Industrieclub die Urkunde.

In ihrer Dissertation beschäftigt sich die 33-jährige mit einer der interessantesten Epochen der US-amerikanischen Geschichte, dem New Deal. Zwischen 1933 und 1939 realisierte die US-Regierung unter Präsident Franklin Delano Roosevelt ein umfangreiches Reform- und Beschäftigungsprogramm, das die sozialen Auswirkungen der Großen Depression der 30er-Jahre auffangen sollte. Astrid Böger konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die öffentliche Kampagne der Regierung rund um den New Deal und bettet sie in das damalige Kunst- und Ästhetikverständnis der USA ein. Die Regierung informierte multimedial in Form von Literatur, Fotografie und Film über die sozialen Missstände im Land und das staatliche Programm zur Neubelebung der amerikanischen Wirtschaft. Oberstes Prinzip dabei war das strikte dokumentarische Abbilden der Realität, d.h. die Menschen wurden in ihrer Armut bzw. bei ihrem Einsatz in Regierungsmaßnahmen dargestellt. "Das alltägliche Leben wurde dadurch zum Gegenstand von Kunst, die Kunst quasi zum öffentlichen Gemeingut", bilanziert Astrid Böger.

Das Interesse für die USA kristallisierte sich schon während der Schulzeit heraus, als Astrid Böger für ein Jahr in Indianapolis die Schulbank drückte und dort auch ihren High-School-Abschluss absolvierte. Durch ihre USA-Erfahrungen neugierig geworden, entschloß sie sich für das Studium der Germanistik und Anglistik mit dem Schwerpunkt Amerikanistik. 1988 wechselte sie von Bremen an die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und erhielt seitdem zwei jeweils einjährige Auslandsstipendien in den USA. Seit vergangenem Jahr arbeitet sie als wissenschaftliche Assistentin in der Abteilung für Amerikastudien am Anglistischen Institut. Mit zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen über den amerikanischen Roman des 19. Jahrhunderts oder Hollywood-Filme hat Astrid Böger bereits während ihres Studiums Aufmerksamkeit erregt.

Bereits seit 1978 würdigt die Messe Düsseldorf als Veranstalterin der drupa herausragende geisteswissenschaftliche Arbeiten der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität und fördert mit dem Preisgeld von 10.000 DM die Publikation der Dissertation. Über die Vergabe des drupa-Preises entscheidet jedes Jahr ein Fachgremium, bestehend aus dem Rektor und Prorektor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Präsidenten der drupa und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.

Autor/in: Victoria Stachowicz
Kategorie/n: Pressemeldungen
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