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Biotechnologie aus dem Meer
HHU-Forscher suchen in Ozeanen nach neuen Enzymen

14.04.2015 – Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) am Forschungszentrum Jülich erforschen im neuen internationalen Konsortium INMARE die Biodiversität der Ozeane. Ziel ist es, neue Technologien zu entwickeln, die zum Beispiel im Kampf gegen Krebs oder gegen Umweltverschmutzung helfen können.

(Bild: Institut für Molekulare Enzymtechnologie der HHU am Forschungszentrum Jülich)

Die Ozeane enthalten die größte Diversität bisher unbekannter Gene, Enzyme und Naturstoffe, die prinzipiell industriell nutzbar sein könnte. Besonderes Interesse wecken bei der Wissenschaft Mikroorganismen, die unter extremen Bedingungen wie hohem Druck, Salzgehalt oder Temperatur leben können und daher eine Quelle für Enzyme darstellen, die unter harschen industriellen Produktionsbedingungen eingesetzt werden könnten.

Im internationalen Forschungs-Konsortium INMARE (INdustrial Applications of MARine Enzymes: Innovative screening and expression platforms to discover and use the functional protein diversity from the sea), suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Molekulare Enzymtechnologie der HHU unter der Leitung von Prof. Dr. Karl-Erich Jaeger nach neuen mikrobiellen Enzymen und Metaboliten. Diese können zur Herstellung von Feinchemikalien oder neuen Medikamenten gegen Krebs dienen, aber auch die Entwicklung neuer Technologien zur Umweltreinigung ermöglichen.

„Dieses Projekt eröffnet für uns ganz neue Möglichkeiten. Wir werden aus dem Konsortium bislang vollkommen unbekannte Enzymgene erhalten, aus denen wir zunächst mit den bei uns entwickelten Expressionssystemen aktive Enzyme herstellen müssen. Diese werden wir dann biochemisch charakterisieren und für neue biotechnologische Anwendungen testen“, sagt Prof. Jaeger.

Im Konsortium INMARE arbeiten mehr als 20 Partner aus Forschungseinrichtungen und Industrie in 12 Ländern zusammen. Es baut auf vorhergehenden und laufenden nationalen Forschungsinitiativen sowie Projekten auf, die im Rahmen früherer Europäischer Rahmenprogramme gefördert wurden und die Erforschung genomischer und biochemischer Diversität von marinen Mikroorganismen zum Ziel hatten oder haben. Das von Prof. Peter Golyshin und Dr. Olga Golyshina von der Universität Bangor, England, koordinierte Konsortium wird im Rahmen des EU-Programms „Horizon 2020“ für 4 Jahre mit 6 Mio. Euro gefördert.

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Kategorie/n: Newsticker, Pressemeldungen, Forschung News
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