Prof. Scheuermann (31) verfolgt in seinen Forschungen einen neuen Ansatz für Probleme in Computernetzen: Schneller und flexibler zur Lösung mit nur kleinen Fehlern. Für viele praktische Anwendungen reicht es aus, von ihm entwickelte Näherungsverfahren zu verwenden, anstatt deutlich länger nach einer exakten Lösung des Problems zu suchen
Praktisch relevant wird dieser Ansatz beispielsweise, wenn spontan Computernetzwerke gebildet werden sollen, deren Netzwerkknoten auch noch mobil sind. Was theoretisch klingt, hat einen sehr realen Bezug: Heutzutage enthalten viele Fahrzeuge Computer, die Daten untereinander austauschen können. Können sich die Autos untereinander und über größere Entfernung vernetzen, könnten so zum Beispiel die Verkehrslage in Echtzeit ermittelt und dadurch Staus und Unfälle vermieden werden. Auch könnten sich Autos so über freie Parkplätze in Städten austauschen.
In seinem Gutachten über den Preisträger schreibt Prof. Dr. Martin Mauve vom Düsseldorfer Institut für Informatik: „Herr Scheuermann ist in jeder Hinsicht ein Ausnahmewissenschaftler. Er besitzt das ungewöhnliche Talent, die drei Elemente ‚Theorie’, ‚Praxis’ und ‚Kreativität’ zu überraschenden und beeindruckenden Ergebnissen zusammenzuführen.“
Preisträger Prof. Dr. Björn Scheuermann
Björn Scheuermann studierte Mathematik und Informatik in Mannheim. Von 2005 bis 2007 promovierte er an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit Auszeichnung. Er erhielt für seine Promotionsschrift unter anderem den Preis „Beste Dissertation in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät 2008“.
Von 2008 bis 2011 hatte er eine Juniorprofessur in Düsseldorf für Mobile und Dezentrale Netzwerke inne und leite dort eine eigene Arbeitsgruppe. Im April 2011 wechselte er zunächst auf eine Professur für Telematik in Würzburg, bevor er im September eine Professur für Informatik in Bonn annahm.
Förderpreise der Landeshauptstadt Düsseldorf
Die Landeshauptstadt Düsseldorf vergibt jedes Jahr die mit 4.000 Euro dotierten Förderpreise für den künstlerischen Nachwuchs in den Bereichen: bildende Kunst; Musik; Literatur; darstellende Kunst. Darüber hinaus wird alle zwei Jahre der Förderpreis für Wissenschaften verliehen. Hiermit werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ausgezeichnet, die bedeutende Forschungsergebnisse in ihrem Arbeitsfeld erzielt haben. Der Preis wird wechselnd in den fünf Fakultäten der Universität vergeben.