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Philosophische Fakultät
Meyer-Struckmann-Preis 2021 an Prof. Dr. Manfred Krifka

Der Meyer-Struckmann-Preis der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 2021 ausgeschrieben für Forschungen zum Thema ‚Sprache und Kognition‘, wird in diesem Jahr an Manfred Krifka verliehen. Der Direktor des Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft und Professor an der Humboldt-Universität in Berlin ist ein herausragender Forscher, der mit seinen Publikationen grundlegende Beiträge zur Natur sprachlicher Bedeutung und ihrer kognitiven Verankerung geleistet hat. Seine Arbeiten zu der Frage, welche Aspekte der Bedeutungskonstruktion universell, und damit als Teil der allgemeinen Kognition anzusehen sind, und welche sprach- und kulturspezifisch, bezeichnet sein Düsseldorfer Kollege Prof. Dr. Ingo Plag als „bahnbrechend.“ Plag weiter: „Krifka ist ein international hoch angesehener Wissenschaftler, der das Verständnis von Sprache als einer zentralen Fähigkeit des Menschen mit seinen kognitiven, sozialen und biologischen Aspekten entscheidend vorangebracht hat. Als Teil der Kognitionswissenschaft wirken Manfred Krifkas Forschungsergebnisse hinein in die Philosophie, die kognitive Psychologie, die Neurowissenschaften und die Anthropologie.“

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Prof. Dr. Manfred Krifka erhält den Meyer-Struckmann-Preis 2021

Manfred Krifka hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert (Theoretische Linguistik, Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie und Psycholinguistik) und wurde nach einer Magisterarbeit zum Swahili mit einer Dissertation zu Massen- und Zählnomina und zu Aspektklassen 1986 bei Theo Vennemann (Sprachwissenschaft) und Godehard Link (Logik) promoviert. Nach Aktivitäten im Wissenschaftsjournalismus (Frankfurter Rundschau, Spektrum der Wissenschaft), Entwicklung von Software für geisteswissenschaftliche Belange und wissenschaftlicher Mitarbeit an den Universitäten Konstanz und Tübingen war er ab 1990 als Assistant Professor, ab 1993 als Associate Professor an der University of Texas at Austin tätig. Seit August 2000 lehrt er Allgemeine Sprachwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, wo er am Aufbau der Berlin School of Mind and Brain und am Sonderforschungsbereich für Informationsstruktur beteiligt war. Seit 2001 leitet er als Direktor das ZAS, heute Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft. Krifka war Fellow des Center for Advanced Study in Stanford (1995) und des Institute for Advanced Studies der Hebräischen Universität Jerusalem (1997); seit 2006 ist er Mitglied der Academia Europaea. Krifka war Herausgeber der Fachzeitschriften Linguistics and Philosophy (1997 – 2002), Annual Review of Linguistics (2013 – 2020) und Theoretical Linguistics. An open peer review journal (seit 2001). Er hat zahlreiche Forschungsvorhaben geleitet, so das BMBF-geförderte Forschungsprogramm Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs (2008 – 2019), ein von der VolkswagenStiftung finanziertes Projekt zu den Sprachen der Insel Ambrym (Vanuatu, 2009 – 2014) und einen ERC Advanced Grant Sprechakte in Grammatik und Diskurs (2019 – 2023). Krifka arbeitet vor allem zur linguistischen Semantik und Pragmatik (Informationsstruktur, Alternativenbezug, Negation, Modalität, Quantifikation, Vagheit und Approximation, Fragen und andere Sprechakte), aber auch in der Sprachtypologie und in der linguistischen Feldforschung (Bantu- und ozeanische Sprachen), und er unterstützt Forschungen zur Mehrsprachigkeit.

 

Meyer-Struckmann-Stiftung

Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und verleiht jährlich die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Mittel stammen aus dem Nachlass des Stifters, Fritz Meyer-Struckmann, Bankier in Essen. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem der Preisträger / die Preisträgerin zu bestimmen ist. 2020 verleiht die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum 15. Mal die Auszeichnung.

 

Bisherige Preisträger:

2006: Prof. Dr. Hartmut Böhme, Berlin;  2007: Prof. Dr. Shmuel Feiner, Israel; 2008: Prof. Dr. Harald Weinrich, München; 2009, Prof. Dr. Herfried Münkler, Berlin, 2010: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Berlin, 2011: Prof. Dr. Jan Dirk Müller, München, 2012: Prof. Dr. Ursula Wolf, Mannheim, 2013: Sir Ian Kershaw, Sheffield, 2014: Prof. Dr. Alain Schnapp, Paris, 2015: Prof. Dr. Winfried Schulz, Erlangen-Nürnberg; 2016: Prof. Dr. Florian Coulmas, Duisburg/ Essen, 2017: Prof. Dr. Norbert Finzsch und 2018 Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger; 2019: Prof. Dr. Michael Stolleis (Frankfurt/M.), 2020: Prof. Helen Margetts (Oxford)

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