Manfred Krifka hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert (Theoretische Linguistik, Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie und Psycholinguistik) und wurde nach einer Magisterarbeit zum Swahili mit einer Dissertation zu Massen- und Zählnomina und zu Aspektklassen 1986 bei Theo Vennemann (Sprachwissenschaft) und Godehard Link (Logik) promoviert. Nach Aktivitäten im Wissenschaftsjournalismus (Frankfurter Rundschau, Spektrum der Wissenschaft), Entwicklung von Software für geisteswissenschaftliche Belange und wissenschaftlicher Mitarbeit an den Universitäten Konstanz und Tübingen war er ab 1990 als Assistant Professor, ab 1993 als Associate Professor an der University of Texas at Austin tätig. Seit August 2000 lehrt er Allgemeine Sprachwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, wo er am Aufbau der Berlin School of Mind and Brain und am Sonderforschungsbereich für Informationsstruktur beteiligt war. Seit 2001 leitet er als Direktor das ZAS, heute Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft. Krifka war Fellow des Center for Advanced Study in Stanford (1995) und des Institute for Advanced Studies der Hebräischen Universität Jerusalem (1997); seit 2006 ist er Mitglied der Academia Europaea. Krifka war Herausgeber der Fachzeitschriften Linguistics and Philosophy (1997 – 2002), Annual Review of Linguistics (2013 – 2020) und Theoretical Linguistics. An open peer review journal (seit 2001). Er hat zahlreiche Forschungsvorhaben geleitet, so das BMBF-geförderte Forschungsprogramm Einbettung, Verknüpfung und Konstituentengrenzen in Sprechsprache, Grammatik und Diskurs (2008 – 2019), ein von der VolkswagenStiftung finanziertes Projekt zu den Sprachen der Insel Ambrym (Vanuatu, 2009 – 2014) und einen ERC Advanced Grant Sprechakte in Grammatik und Diskurs (2019 – 2023). Krifka arbeitet vor allem zur linguistischen Semantik und Pragmatik (Informationsstruktur, Alternativenbezug, Negation, Modalität, Quantifikation, Vagheit und Approximation, Fragen und andere Sprechakte), aber auch in der Sprachtypologie und in der linguistischen Feldforschung (Bantu- und ozeanische Sprachen), und er unterstützt Forschungen zur Mehrsprachigkeit.
Meyer-Struckmann-Stiftung
Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften und verleiht jährlich die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die Mittel stammen aus dem Nachlass des Stifters, Fritz Meyer-Struckmann, Bankier in Essen. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem der Preisträger / die Preisträgerin zu bestimmen ist. 2020 verleiht die Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum 15. Mal die Auszeichnung.
Bisherige Preisträger:
2006: Prof. Dr. Hartmut Böhme, Berlin; 2007: Prof. Dr. Shmuel Feiner, Israel; 2008: Prof. Dr. Harald Weinrich, München; 2009, Prof. Dr. Herfried Münkler, Berlin, 2010: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Berlin, 2011: Prof. Dr. Jan Dirk Müller, München, 2012: Prof. Dr. Ursula Wolf, Mannheim, 2013: Sir Ian Kershaw, Sheffield, 2014: Prof. Dr. Alain Schnapp, Paris, 2015: Prof. Dr. Winfried Schulz, Erlangen-Nürnberg; 2016: Prof. Dr. Florian Coulmas, Duisburg/ Essen, 2017: Prof. Dr. Norbert Finzsch und 2018 Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger; 2019: Prof. Dr. Michael Stolleis (Frankfurt/M.), 2020: Prof. Helen Margetts (Oxford)