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Politikwissenschaft
Ulrich von Aleman erhält den Otto Kirchheimer-Preis

25.11.2015 - Mit einer Festveranstaltung im historischen Schießhaus ist gestern Abend der emeritierte Düsseldorfer Professor für Politikwissenschaft Dr. Ulrich von Alemann mit dem ersten Otto Kirchheimer-Preis ausgezeichnet worden. Das Stifterehepaar Gudrun Hotz-Friese und Harald Friese, früherer Bürgermeister der Stadt und Bundestagsabgeordneter, möchte zusammen mit dem Otto Kirchheimer-Preis e.V. zum einen an die wissenschaftlichen Arbeiten Kirchheimers (1905 - 1965) und zum anderen an den bedeutenden Heilbronner Wissenschaftler erinnern. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre in zeitlicher Nähe des Todestages (22. November) von Kirchheimer verliehen werden.

 

Mit dem Otto-Kirchheimer-Preis ausgezeichnet (v.l.): Das Stifterehepaar Harald Friese und Gudrun Hotz-Friese, Preisträger Professor Dr. Ulrich von Alemann und Oberbürgermeister Harry Mergel (Foto: Stadtarchiv Heilbronn/S.Böhlecke)

 

Oberbürgermeister Harry Mergel lobte in seiner Begrüßung von Alemann als „ideale Wahl, um eine hoffentlich lange Reihe weiterer illusterer Otto Kirchheimer-Preisträger anzuführen“. Denn, wie als Laudator der emeritierte Münsteraner Fachkollege Professor Reinhard Meyers betonte: „Das wissenschaftliche Werk Ulrich von Alemanns bietet nicht nur Anknüpfungen an die Arbeiten Otto Kirchheimers vor allem aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, sondern führt in seinen Fragestellungen und Empfehlungen für die politische Praxis auch weit über diese hinaus.“

Von Alemann, der sich unter anderem mit dem von ihm mit geleiteten „Institut für deutsches und europäisches Parteienrecht und Parteienforschung“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf einen Namen gemacht hat, würdigte in einem Durchgang durch das Werk Kirchheimers den in Heilbronn geborenen und beigesetzten Wissenschaftler als „brillanten Denker der Staatslehre und Politik“, als „Lehrer und Mahner, der zahlreiche Krisen und Verwerfungen der politischen Entwicklung, sei es im Strafrecht oder in der Asylpolitik, sei es in der politischen Justiz oder der Kriminologie vorgedacht und nachgedacht hat.“

Als Beispiele führte der erste Otto Kirchheimer-Preisträger von Alemann unter anderem die Erosion der politischen Opposition, die zunehmende Verrechtlichung von Politik sowie eine steigende Entpolitisierung der Bevölkerung an.

Prof. von Alemann wurde 1944 in Seebach/Thüringen geboren. Er wuchs in Krefeld und Köln auf. An den Universitäten Münster, Köln, Bonn und Edmonton/Kanada studierte er Politikwissenschaft, Soziologie und Staatsrecht. An der University of Alberta in Edmonton legte er 1971 die Master-Prüfung ab, an der Universität Bonn wurde er 1973 promoviert. Dort arbeitete er auch bis 1977 als Wissenschaftlicher Assistent. Von 1978 bis 1984 war er anschließend als Professor für Politikwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule Rheinland, Abteilung Neuss, und an der Universität Duisburg tätig. Von 1984 bis 1998 hatte er die Leitung des Lehrgebietes Allgemeine Politikwissenschaft an der FernUniversität Hagen inne. 1998 nahm Prof. von Alemann dann einen Ruf der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf den Lehrstuhl Politikwissenschaft II an.

Ulrich von Alemann war von 2002 bis 2006 Prodekan, Vorsitzender des Promotionsausschusses und der Strukturkommission der Philosophischen Fakultät, anschließend amtierte er als Dekan. 2009 bis 2012 übernahm er das Amt des Prorektors für Lehre und Studienqualität an der Heinrich-Heine-Universität.   

 

 

Autor/in: Redaktion / C.G.
Kategorie/n: Newsticker, Pressemeldungen
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