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Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät:
Zum Tode von Prof. Dr. Hans-Dieter Martin

Prof. Hans-Dieter Martin, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie am Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie, ist am Sonntag, den 8.März 2009, im Alter von 70 Jahren verstorben.

Prof. Hans-Dieter Martin, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie am Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie, ist am Sonntag, den 8.März 2009, im Alter von 70 Jahren verstorben.

Prof. Martin lehrte seit dem Wintersemester 1980 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 das Fach Organische Chemie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
In dieser Zeit betreute er fast 200 Diplom- und Zulassungsarbeiten zum Staatsexamen, die zum allergrößten Teil mit einer Promotion fortgesetzt wurden.
In den über 25 Jahren seiner Tätigkeit in Düsseldorf hat er sich, auch als langjähriger Vorsitzender der Prüfungsausschüsse, für die Belange des Faches und der Studierenden eingesetzt. Bei den Studierenden war er durch seine exzellenten Vorlesungen, seine gute Ansprechbarkeit und sein Engagement für studentische Belange sehr beliebt.

Pressebild

Prof. Martin (1939 - 2009)
Foto: Archiv Pressestelle
Aufgrund seiner Initiative wurde nach langen Verhandlungen 1998 das heute sehr erfolgreiche Fach Wirtschaftschemie an der Universität Düsseldorf als neuartiger integrierter Studiengang eingeführt.
Wissenschaftlich war Prof. Martin auf vielen Feldern erfolgreich tätig. Hierbei arbeitete er sowohl mit universitären Forschergruppen als auch mit Kooperationspartnern aus der Industrie (z.B. BASF,Bayer, Henkel) gewinnbringend zusammen. Der Firma Henkel war er auch als langjähriges Mitglied im Vorstand der Jost-Henkel Stiftung verbunden.
Prof. Martin hat sich auch mit großem Engagement der Pflege der Universitätspartnerschaften gewidmet und begabten Studierenden den Weg zum Austausch mit der Chemie in Nantes, reading, Chapel Hill, Davis und Penn State geöffnet. Sein besonderes Anliegen war die Pflege der Erasmus- und Sokrates-Partnerschaften.

Prof. Martin wurde am 18.Januar 1939 in Berlin geboren. Nach dem Krieg siedelte er mit seinen Eltern nach Singen am Hohentwhiel um, wo sein Vater die Stadtapotheke übernahm. Wohl vom väterlichen Beruf inspiriert, begann er nach dem Abitur 1958 das Studium der Chemie an der Albert-Ludwigs Universität in Freiburg. Die Diplom- und Doktorarbeit fertigte er im Arbeitskreis von Prof. Prinzbach an, in dem er 1969 promovierte. Hier wurde auch der Grundstein für sein Interesse an kleinen Ringen aus Kohlenstoffatomen gelegt, die er als Spielwiese der organischen Chemie ansah. Bereits während seines Studiums und seiner Doktorarbeit erteilte er an Gymnasien Chemieunterricht. Vielleicht führte ihn diese didaktische Erfahrung auf die Bahn des Hochschullehrers. Mit einem DFG-Habilitandenstipendium und nach Forschungsaufenthalten in Basel (Prof. Heilbronner), wo er die Photoelektronenspektroskopie und Quantenchemie erlernte , und Reading (Prof. Frey) habilitierte er sich 1975 in Freiburg und erwarb die Venia Legendi für das Fach Organische Chemie.
Zum Sommersemester 1975 folgte er einem Ruf nach Würzburg auf eine C2/C3-Professur. Hier wurde durch die Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Prof. Hünig sein Interesse an farbigen Verbindungen vertieft.
Im März 1980 wurde ihm der Carl-Duisberg-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker verliehen. Zum Wintersemester 1980 führte ihn der Ruf auf den Lehrstuhl für Organische Chemie nach Düsseldorf.
Mit dem Wechsel nach Düsseldorf kamen neue Arbeitsgebiete hinzu. Er befasste sich nun auch mit der Elektronenstruktur von Polyenen, die in der Natur als Carotinoide eine wichtige Rolle besitzen. Durch seine Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet wurde er zu einem weltweit eingeladenen Referenten auf zahlreichen Fachkonferenzen. Auch nach seine Pensionierung war er mit diesem Forschungsschwerpunkt im Sonderforschungsbereich der DFG 663 erfolgreich wissenschaftlich tätig.
Prof. Martin hat die Ergebnisse seiner Forschung während seiner gesamten wissenschaftlichen Karriere in zahlreichen angesehen Journalen publiziert, zuletzt Anfang 2009 in der Angewandten Chemie.
Die Universität und das Fach Chemie trauern mit seinen Angehörigen und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Autor/in: Bernhard Mayer
Kategorie/n: Pressemeldungen
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