Wolfgang Michael Kläui wurde am 28. April 1945 in Zürich in der Schweiz geboren, er wuchs im Fürstentum Liechtenstein auf. 1964 begann er ein Studium der Chemie an der Universität Zürich (Diplom 1971). 1973 promovierte er in Zürich bei Helmut Werner in Zürich zur Koordinationschemie; dieses Thema begleitete ihn sein ganzes wissenschaftliches Leben.
Nach Stationen in Cambridge (UK) und Würzburg – wo er sich 1979 habilitierte – erhielt er 1981 Rufe an die Universität Marburg und an die RWTH Aachen, wo er ab 1982 eine C3-Professur am Institut für Anorganische Chemie innehatte. Bekannt wurde Wolfgang Kläui durch die nach ihm benannten „Kläui-Tripod-Liganden“.
1991 wechselte er an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo er bis zu seinem Ruhestand 2010 das Institut für Anorganische Chemie und Strukturchemie I leitete. Generationen von Studierenden hatten hier die Möglichkeit, seine Kläui-Tripod-Liganden im Fortgeschrittenenpraktikum herzustellen. Sein wissenschaftliches Werk ist in zahlreichen Originalarbeiten und Übersichtsartikeln dokumentiert.
Prof. Kläui war Hochschullehrer mit Begeisterung. Unvergessen sind seine Weihnachts-Experimentalvorlesungen, mit denen er Jahr für Jahr große Auditorien begeisterte. Hier konnte man, so erinnern sich regelmäßige Teilnehmer, „Schweizer Präzision live erleben“.
Mit Wolfgang Kläui verliert die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und ihre Wissenschaftliche Einrichtung einen geschätzten Kollegen und vorbildlichen Wissenschaftler, dem die Universität ein ehrenhaftes Andenken bewahren wird.