Nach seinem Chemiestudium in Düsseldorf promovierte er 1988 am Institut für Biochemie. Danach arbeitete er zwei Jahre an der Ohio State University, bevor er an das Institut zurückkehrte. Schulte war wissenschaftlich sehr erfolgreich, etwa als Teilprojektleiter eines DFG-Sonderforschungsbereichs über biologische Energieumwandlung, eines DFG-Schwerpunktprogramms über molekulare Hitzestressantwort und als Leiter des DFG-Sequenzierungsprogramms von Genomen kleiner Organismen. Als Autor und Coautor publizierte er oft, darunter zweimal in der renommierten Nature. Dies führte 2003 zu seiner Habilitation zum Priv.-Doz. für Biochemie.
Der gebürtige Paderborner entschied sich bewusst für die Laufbahn des akademischen Lehrers und stieg bis zum Akademischen Direktor auf. Er war – u.a. als Koordinator – maßgeblich am Aufbau des 2002 eingerichteten Bachelor/Master-Studiengangs Biochemie beteiligt. Sein Rat in studentischen Angelegenheiten wurde sehr geschätzt.
Fels in der Brandung
Ebenfalls leitete er lange kompetent die Lehrkommission der WE Chemie, die die Lehr- und Stellenverteilung innerhalb der Chemie betreut. „Auch diese sensible Thematik erfüllte er auf seine ruhige und unnachahmliche Art mit größter Souveränität“, erinnert sich Prof. Dr. Lutz Schmitt. „Im Institut war Ulli beliebt und gleichzeitig ‚gefürchtet‘. Geliebt wegen des Lächelns und des offenen Ohres, ‚gefürchtet‘ wegen seiner präzisen Fragen, mit denen er schnell sechs und mehr Monate wissenschaftlicher Arbeit auf den Prüfstand brachte.“ Hauptsächlich sei er ein Ruhepol gewesen, der berühmte Fels in der Brandung und der Freund, der immer zuhörte.
„Ulrich hinterlässt seine Frau, seine drei Kinder und Enkelkinder. Wir werden ihn immer als freundlichen, kompetenten und loyalen Kollegen und Freund in Erinnerung behalten“, sagt Prof. Dr. Lutz Schmitt, stellvertretend für die gesamte Fakultät.