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Erfolgreicher Abschluss der Heinrich-Heine-Gastprofessur
Campino begeistert an der HHU

Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) feiert den erfolgreichen Abschluss der Heinrich-Heine-Gastprofessur 2024, die in diesem Jahr von der Düsseldorfer Punkrock-Legende Campino übernommen wurde. Der Frontmann der Band Die Toten Hosen begeisterte das Publikum mit zwei Vorlesungen, die am 2. April und am 23. April stattfanden.

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Campino begeisterte sein Publikum. Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck dankte ihm und dem Journalisten Philipp Oehmke (links) herzlich.

In seiner ersten Vorlesung mit dem Titel „Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer. Eine Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik“ bot Campino am 2. April tiefe Einblicke in seine musikalischen und literarischen Inspirationen. Die zweite Vorlesung, „Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit“, fand am 23. April statt und behandelte die Vielfalt und Komplexität der modernen Kommunikation und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.

An beiden Vorlesungen wirkte Kuddel, Gitarrist der Toten Hosen, musikalisch mit: Immer wieder spielten die beiden als Intermezzi Songs, die ihnen wichtig waren und zu den Vorlesungsinhalten passten. Meist von den Toten Hosen, in der zweiten Vorlesung auch Songs z.B. der Rolling Stone. Bei der zweiten Veranstaltung am 23. April trat zudem der Journalist und Autor Philipp Oehmke auf; er und Campino behandelten unterhaltsam in Zwiegesprächen aktuelle Fragestellungen: So ging es um Sagbares und (nicht mehr) Sagbares und die beiden stellten fest, dass zwar zum einen eine große Sensibilisierung in Bezug auf Wörter und Sprecherpositionen stattgefunden hat, andererseits aber auch die Anzahl der herabsetzenden und verrohenden Ausdrücke überhandnimmt.

„Während die Gesellschaft auf der einen Seite um Wörter kämpft oder gar Angst vor manchen Wörtern hat, werden zur gleichen Zeit Ballermannlieder abgefeiert“, wunderte sich Campino. Das Tempo, in dem Informationen und Kommentare gleichermaßen verbreitet werden, sei so hoch, dass ein Nachdenken kaum möglich sei. Zudem, so Campino, unterstützen Algorithmen wie etwa bei Tiktok das Empörungsspiel. „Wir verlieren, wenn wir sachlich bleiben“, so der Sänger, der zugleich anregte, die Arbeitsweise dieser Algorithmen schon frühzeitig in den Schulen zu vermitteln.

Die Nachfrage nach den Vorlesungen war so enorm, dass die Eintrittskarten verlost wurden; so hatten alle Interessierten eine faire Chance. Campino, der nicht nur als Musiker, sondern auch als Schauspieler und Autor tätig ist, füllte gleich mehrere Hörsäle, da die Vorlesung für Angehörige der HHU live in Nachbarräume übertragen wurde.

Prof. Dr. Anja Steinbeck zeigte sich begeistert von ihrem Gastprofessor: „Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz auf die Vorlesungen von Campino“, sagte die Rektorin der Universität. „Seine scharfsinnigen Gedanken auf und sein Engagement für soziale und politische Themen haben die Heinrich-Heine-Gastprofessur zu einem herausragenden Ereignis dieses akademischen Jahres an der HHU gemacht. Campino hat stets seinem eigenen Wertekompass folgend Stellung bezogen, damit hat er sich bei allen Respekt und Glaubwürdigkeit verdient.“

Die Heinrich-Heine-Gastprofessur, ein Geschenk des Landes Nordrhein-Westfalen an die Universität zur Namensgebung im Jahr 1988, hat sich als bedeutende Plattform für den Austausch von Gedanken und Ideen zwischen Kultur, Politik und Wissenschaft etabliert. Vor Campino wurden bereits Persönlichkeiten wie Helmut Schmidt, Juli Zeh und zuletzt Klaus Maria Brandauer in dieser Rolle geehrt.

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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