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Forschung im Fokus
Gewalt als Sprache der Straße: Terrorismus und die Suche nach emotionaler Gemeinschaft im Russischen Reich

In dem vorerst letzten Vortrag der Reihe am 2. März analysiert die Osteuropaexpertin Prof. Dr. Anke Hilbrenner die Entstehung terroristischer Gewalt im vorrevolutionären Russland.

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Sie öffnet die Perspektive auf die Kommunikationsstrategien der Terroristinnen und Terroristen, aber auch auf die Reaktion der Obrigkeit. Auf beiden Seiten wurde gezielt auf Gewalt für die jeweilige Botschaft zurückgegriffen, um die Öffentlichkeit auf die eigene Seite und damit in die eigene emotionale Gemeinschaft zu ziehen.

Terrorismus erschütterte Russland in zwei Wellen von den 1860er Jahren bis zur ersten Russischen Revolution in den Jahren 1905 bis 1907. 1881 fiel der Reformzar Alexander II. einem Attentat zum Opfer. In der zweiten Welle traf es die unterschiedlichsten Personen: Repräsentanten des Staates, Polizisten und am Ende auch Frauen und Kinder. Die Revolution setzte auf die kommunikative Botschaft einer Bombe. Dass häufig Frauen als Terroristinnen aktiv waren, half ihnen dabei, sich selbst als Opfer der herrschenden Verhältnisse und als Märtyrerinnen des Kampfes gegen die Autokratie darzustellen. Der Wunsch, die gewaltsame Repression der Obrigkeit zu rächen, einte die Menschen bis weit in die liberalen Kreise.

Anke Hilbrenner ist seit 2022 Inhaberin des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Die Reihe ‚Forschung im Fokus‘ ist ein gemeinsames Projekt der Bürgeruniversität und der Evangelischen Stadtakademie im Haus der Universität. Die fünf Vorträge bieten Interessierten Einblicke in aktuelle Forschungsthemen der HHU und zeigen, wie vielfältig Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbunden sind. Dabei wird ein breiter Bogen gespannt von den Bedingungen unseres Zusammenlebens, über historische Perspektiven bis hin zu angewandter Forschung zum Wohle der Allgemeinheit.

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei – Interessierte sind herzlich willkommen! Sie ist als Hybrid-Format geplant, d.h. eine Teilnahme ist entweder im Haus der Universität oder von zu Hause via Livestream möglich. 
Weitere Informationen hier.

Termin:
Donnerstag, 02.03.2023, Beginn 19:00 Uhr
Haus der Universität, Schadowplatz 14, Düsseldorf

Livestream: youtube.com/live/UuwrCeczrfk

 

 

 

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen
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