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Nationale Forschungsdateninfrastruktur
HHU-geleitetes Konsortium für Mikroskopie und Bildanalyse wird gefördert

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat Anfang November beschlossen, in einer dritten Förderrunde acht weitere Konsortien in die Bund-Länder-Förderung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) aufzunehmen. Damit wird auch das von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) angeführte Konsortium NFDI4BIOIMAGE für die kommenden fünf Jahre gefördert. Sprecherin ist HHU-Professorin Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters.

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Prof. Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters von der HHU ist Sprecherin von NFDI4BIOIMAGE, das als eines von 27 Konsortien im Rahmen des Programms „Nationalen Forschungsdateninfrastruktur“ von Bund und Ländern gefördert wird. (Foto: HHU / Steffen Köhler)

Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur NFDI ist eine Initiative zum Aufbau eines Infrastrukturrahmens für das Forschungsdatenmanagement in Deutschland. Der Hintergrund ist, verlässliche zentrale Standards und Infrastrukturen für die Speicherung, Vernetzung und Nutzung von Daten aus Wissenschaft und Forschung zu entwickeln. Damit sollen Daten über Fächer- und Einrichtungsgrenzen hinweg genutzt werden können.

Die NFDI4BIOIMAGE-Initiative fokussiert sich auf die Bereiche Mikroskopie und biologische Bildgewinnung und -verarbeitung („Bioimaging“). Gerade hier fallen riesige Mengen an Forschungsdaten an. Bereits in jedem Pixel eines Mikroskopbildes steckt eine Fülle von Informationen: räumliche, zeitliche und spektrale.

Für viele Disziplinen der Lebenswissenschaften, die auf Bioimaging angewiesen sind, ist das adäquate Datenmanagement unerlässlich, es ist aber bisher nicht hinreichend realisiert. Dies kann ein substantielles Hindernis für die Wissenschaft darstellen, die insbesondere auch auf Reproduzierbarkeit angewiesen ist.

In dem von der HHU geleiteten, methodenzentrierten Konsortium sollen Lösungen entstehen, damit Bioimaging-Daten über disziplinäre Grenzen hinweg geteilt und wiederverwendet werden können. Damit soll der volle Informationsgehalt der Daten ausgeschöpft werden. Ebenso sollen sie der Re-Analyse zur Verfügung stehen, um so – möglicherweise über die ursprüngliche Fragestellung hinaus – neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Prof. Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters, Sprecherin des Konsortiums und Leiterin des Center for Advanced Imaging (CAi) an der HHU: „Ein Grundbaustein unserer Strategie ist es, ein gemeinsames, Cloud-kompatibles und interoperables digitales Objekt zu definieren, als Dateneinheit aus binären Bilddaten und den zugehörigen Metadaten. Mit NFDI4BIOIMAGE wollen wir eine Infrastruktur bereitstellen, die einerseits disziplinspezifischen Anforderungen gerecht wird und die andererseits an andere Datentypen und Systeme zum Forschungsdatenmanagement anderer wissenschaftlicher Disziplinen anschließt.“

Am Konsortium sind insgesamt zehn Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die Fachgesellschaft „German BioImaging – Gesellschaft für Mikroskopie und Bildanalyse e.V.“ beteiligt. Das Konsortium wird von der HHU und vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg koordiniert, hierzu wird an beiden Orten jeweils eine Koordinationsstelle angesiedelt.

Darüber hinaus wird die Stelle eines „Data Stewards“ geschaffen, um Standards für das Forschungsdatenmanagement im Bereich Mikroskopie- und Bilddaten weiter zu etablieren, die Integration von Bilddaten mit anderen Datentypen und Datenmanagementsystemen zu ermöglichen und Forschende jeder Karrierestufe im Bereich Forschungsdatenmanagement weiterzubilden. Außerdem wird an der HHU die Stelle des „Data Format Ambassador“ angesiedelt. Seine Funktion ist es, gezielt an der Umsetzung eines gemeinsamen, Cloud-kompatiblen neuen Bilddatenformates vor allem auch in den fachübergreifenden Sektionen der NFDI zu arbeiten.

Prof. Dr. Martin Mauve, Prorektor für Digitalisierung und Wissenschaftliche Infrastruktur: „Für den Bereich Forschungsdatenmanagement an der HHU ist es großartig, dass wir nun mit einem NFDI-Projekt vertreten sind, bei dem die Sprecherrolle an der HHU angesiedelt ist.“

Nationale Forschungsdateninfrastruktur

In der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) werden Datenbestände von Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nachhaltig nutzbar gemacht. Mit der NFDI soll ein dauerhafter digitaler Wissensspeicher als Voraussetzung für neue Forschungsfragen, Erkenntnisse und Innovationen geschaffen werden. Relevante Daten sollen nach den FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable und Reusable – also auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar) zur Verfügung gestellt werden.

Die unterschiedlichen NFDI-Konsortien sind Zusammenschlüsse verschiedener Einrichtungen innerhalb eines Forschungsfeldes. Um die Aktivitäten zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur zu koordinieren, wurde der gemeinnützige Verein Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) e.V. mit Sitz in Karlsruhe gegründet.

In zwei Ausschreibungsrunden wurden seit 2020 insgesamt 19 verschiedene Fachkonsortium für die öffentliche Förderung im Rahmen der NFDI ausgewählt. In der dritten Förderrunde kommt nun das von der HHU und vom DKFZ koordinierte Konsortium NFDI4BIOIMAGE hinzu, zusammen mit sechs weiteren Fachkonsortien und einem Basisdienste-Konsortium. Für eine Dauer von fünf Jahren hat das Konsortium eine Fördersumme von 11,6 Millionen Euro beantragt.

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Kategorie/n: Schlagzeilen, Pressemeldungen, Math.-Nat.-Fak.-Aktuell, Forschung News
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(Grafik: HHU)

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