Ein kleiner musikalischer Lichtblick in dieser Zeit des kulturellen Kahlschlags: Wie gut es tut, Musik voller romantischer Momente, unbändiger Energie, abgründiger Tiefe, Humor und der Hoffnung auf Erlösung zu durchleben! Rachmaninow setzte mit seinem Meisterwerk das in Musik um, was viele von uns als sprichwörtliche “russische Seele“ in der Kunst kennen und lieben. Diese letzte Komposition, welche drei Jahre vor seinem Tod im amerikanischen Exil entstand, ist ein lebensumspannendes Credo des Meisters und ein Rückblick auf sein bewegtes Leben. Seine Flucht aus Russland stürzte ihn in eine große Lebenskrise und die Sehnsucht nach seiner Heimat verschlug ihm für lange Zeit seine musikalische Sprache. In den Symphonischen Tänzen überwindet er schließlich alle Schranken und beglückt uns Hörer mit allen emotionalen Facetten: vom düsteren, wilden Totentanz über einen rauschhaften Walzer bis hin zu einer Offenbarung von Erlösung.
Etwa 100 Mitglieder des Universitätsorchesters der HHU zeigen hier eindrucksvoll, welch essentielle Bedeutung das aktive gemeinsame Musizieren in unserer Gesellschaft hat und dass kulturelles Schaffen ein Grundbedürfnis des Menschen ist, und zwar unabhängig davon, ob wir dies in unserer Freizeit tun oder hauptberuflich Kulturschaffende sind. Beim Konzert am 1. Februar 2020 in der gut gefüllten Düsseldorfer Tonhalle ahnte noch keiner der Anwesenden, dass diese Aufführung wegen der aufkommenden Corona-Pandemie einer der letzten großen Konzertevents dort sein würde. Umso wichtiger ist jetzt in einer Zeit des Lockdowns die Veröffentlichung dieses Konzerthighlights als aufwändige Video-Produktion.
Hier direkt zum zweiten Teil des Tonhallenkonzerts vom 1. Februar 2020:
Sergej Rachmaninow Symphonische Tänze, op. 45 auf HHU-YouTube
Wer den 1. Teil des Tonhallenkonzerts 2020 vom HHU-Uniorchester noch einmal anschauen möchte, kann dies hier tun:
Dmitri Schostakowitsch Konzert Nr. 1 a-Moll op. 77, Tonhalle 2020 auf HHU-YouTube