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Ein Porträt
Ingo Stefes baut das CEDUS aus

Nein, sein Smartphone klingelt nicht ständig und auch sonst bleibt Ingo Stefes bei einer Runde im Botanischen Garten ganz gelassen. Der neue Geschäftsführer des Center for Entrepreneurship, CEDUS, hat schon einige Hypes erlebt – was ihm dabei hilft, Gründungswillige entspannt zu unterstützen. Ein Blick auf seinen Erfahrungsschatz.

Ingo Stefes Zoom

Ganz ohne Telefonklingeln im Grünen – Ingo Stefes, der neue CEDUS-Geschäftsführer bringt viel Gelassenheit mit. (Foto: HHU/Christoph Kawan)

Die Heinrich-Heine-Universität kennt der Werbekaufmann gut. Schließlich studierte er hier Sozialwissenschaften und Politische Kommunikation. Dazwischen zog es ihn 2007 für ein Semester nach Sydney. So weit, so übersichtlich. Dann wird es bunt: Stefes war ab Mitte 2009 mit Sushini in der Gastronomie selbstständig, betreute an der Universität als Projektmanager das EXIST-Gründungskultur-Programm und gründete 2015 mit Partnern die THE KATAPULT GbR. Sie organisierten in Düsseldorf Events wie den Startup-Sprint, die StartupGames sowie Netzwerktreffen. Gleichzeitig organisierte er fünf Ausgaben der Startup-Woche für das Amt für Wirtschaftsförderung und beriet junge Unternehmen. Mentor für Startups ist er unter anderem auch. Und das alles ohne Unmengen an Kaffee – denn der 42-Jährige trinkt am liebsten Kakao.

Vielleicht ist das sein Erfolgsrezept? Stefes scheint einige zu haben – die er gerne teilt. „Einfach loslegen. Das Studium ist die beste Zeit, um sich auszuprobieren. Wann sonst kann man in so viele Themenfelder reinschauen und Fragen stellen? Gerade an der Uni kann man lernen, wie gründen geht, denn hier sitzen schlaue Köpfe und die technische Expertise haben wir auch. Das ist eine ideale Basis für erfolgreiche erste Schritte zum Unternehmer.“ Wenn man jung sei, ist das Gewicht eines Fehlschlags nicht so groß. „Dann haben die meisten noch keine Familie, Immobilienkredite und andere Verpflichtungen. Man kann viel ungezwungener seine Ideen austesten und sich zum richtigen Problemlöser entwickeln.“

Erfahrene Reisebegleitung
Stefes hat dieses freie Denken selbst genutzt, Erfahrungen gesammelt und ein großes Netzwerk geknüpft. Er macht heute jenen Mut, die eine Geschäftsidee haben, doch bei Stichworten wie Agilität oder Businessplan kalte Füße bekommen: „Sie müssen Modelle wie Canvas oder Methoden wie Scrum nicht aus dem Ärmel schütteln. Gut ist, wenn man davon schon mal was gehört hat. Alles andere lässt sich lernen.“ Weil viele anfangs nur Bäume und keinen Weg sehen, betont der CEDUS-Geschäftsführer: „Sie sind auf dieser Reise nicht alleine.“

Gerade an der HHU herrschen optimale Bedingungen. So bekam die Universität im Sommer aus der Landesinitiative „Exzellenz Start-up Center.NRW“ eine Förderung über drei Millionen Euro. Damit werden nun CEDUS-Angebote sowie die Gründungslehre an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät ausgebaut – vor allem mit weiteren Ansprechpersonen.

Das CEDUS-Team wird Anfang 2021 auf sechs Leute anwachsen. Auch an Workshops und Vorträgen wird gearbeitet. „Bei uns erfährt man, wie man Fördergelder beantragt, ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt oder Investorengespräche führt“, erklärt Stefes. Und wer lieber angestellt sein möchte, dem helfen unternehmerisches Denken und ein Rundumblick genauso auf dem Karriereweg. Deshalb werden zugleich Fähigkeiten vermittelt, die sich auch viele Chefs wünschen.

Stefes, der liebe Hoodie als Hemd trägt, lebt mit Frau und Sohn in Grevenbroich, etwas näher an seinem Lieblingsverein Borussia Mönchengladbach. Für ihn genau das richtige Umfeld, denn „manchmal braucht es Ruhe, um neue Ideen zu entwickeln“.

Autor/in: Katrin Koster
Kategorie/n: Neu an der HHU, INTRANET News
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