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Ein Nachruf
Prof. Dr. Ortwin Adams verstorben

Am 10.7.2023 verstarb im Alter von 65 Jahren Prof. Dr. Ortwin Adams, Oberarzt und stellvertretender Direktor des Instituts für Virologie.

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Virologe und Infektionsmediziner Prof. Dr. Ortwin Adams

Ortwin Adams wurde 1958 in Oberhausen geboren. Er studierte von 1979 bis 1985 Medizin an der Universität Bonn. Direkt nach dem Studium kam er als Assistenzarzt an das damalige Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie an die Universität Düsseldorf.

Im Jahr 1986 schloss er seine Promotion an der Universität Bonn ab. Danach begann für ihn die virologisch-wissenschaftliche Arbeit, - zunächst in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Scheid am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Virologie. 1996 erwarb Ortwin Adams die Facharztqualifikation für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Die in das Institut integrierte Virologie stand seit 2002 unter der kommissarischen Leitung von Prof. Dr. Klaus Pfeffer. 2004 wurde das Institut mit der Berufung von Prof. Dr. Hartmut Hengel eigenständig. Professor Adams wurde zum Oberarzt und stellvertretenden Direktor bestellt. Bis zuletzt leitete er den Bereich Diagnostik am Institut für Virologie.

Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe des nunmehr (2002) im Fach Medizinische Mikrobiologie und Virologie habilitierten Prof. Adams, entwickelte neue molekulare Nachweis- und Analyseverfahren für Atemwegs und Hepatitisviren, die für die Therapiesteuerung bei Patientinnen und Patienten eingesetzt wurden. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte lagen vor allem in der klinischen Virologie. Bereits früh hatte er eigene molekulare Verfahren zur parallelen Diagnostik multipler Atemwegsviren etabliert und gemeinsam mit der Virologie an der Universität zu Köln eine bundesweite Datenbank zur Erfassung von Atemwegsviren entwickelt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Diagnostik und molekulare Virologie des JC-Virus als Auslöser der Gehirnerkrankung „Progressive Multifokale Leukoenzephalopathie (PML)“. Die wissenschaftlichen Arbeiten dazu in Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie haben international Beachtung gefunden und waren die Grundlage dafür, dass die Diagnostik zu dieser Erkrankung am Standort Düsseldorf überregional angefragt wird.

Prof. Adams war in der Lehre und Ausbildung äußerst engagiert und beliebt. Er hat über viele Jahre die Lehre in der Virologie organisiert und zahlreiche medizinische Promotionen betreut.

Seine große fachliche Expertise wusste er auch als Experte in der Öffentlichkeit und auf Nachfragen von Medien aller Sparten einzusetzen. Das machte ihn in den Redaktionen der Region zum geschätzten Experten. Den Wert von Impfungen und Erklärungen zu allen größeren viralen Infektionswellen der letzten beiden Jahrzehnte - von Lassafieber bis zu SARS-CoV-2 - hat Prof. Adams einem Laienpublikum auch aus Überzeugung nähergebracht, indem er die interessierte Öffentlichkeit mit relevanten und verständlichen Informationen versorgte.

Dabei sowohl wie in der täglichen Zusammenarbeit zeichneten ihn seine Freundlichkeit und sein Humor, den er sich bis zuletzt behalten hat, aus.

Wir werden ihn vermissen und sein Andenken in Ehren halten.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

 

 

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Kategorie/n: Nachrufe, Medizinische Fakultät, Schlagzeilen
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