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Arsenbelastung wird untersucht
Vier Bibliotheksstandorte vom 18. bis zum 22. März geschlossen

Bei der Produktion von Büchern und Zeitschriften im 19. Jahrhundert wurden mitunter Farbstoffe genutzt, in denen Arsenverbindungen vorkommen. Auch die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Düsseldorf hat einen umfangreichen historischen Bestand. Um potenziell belastete Werke zu prüfen, bleiben die Zentralbibliothek, die Fachbibliotheken PhilBib und PhilBib 2 sowie die Verbundbibliothek Naturwissenschaften vom 18. bis 22. März 2024 geschlossen.

Blick auf das Gebäude der Universitäts- und Landesbibliothek ULB Zoom

Weil Bücher geprüft werden müssen, die möglicherweise mit Arsen belastet sind, bleiben vier Bibliotheksstandorte der ULB für fünf Tage geschlossen.

Das sogenannte „Schweinfurter Grün“ – eine Farbe, in der eben jene Arsenverbindung vorkommt – ist möglicherweise gesundheitsgefährdend. Daher gelten Bücher aus dem 19. Jahrhundert ohne Überprüfung grundsätzlich als verdächtig, wenn sie einen grünen Einband, Buchschnitt, Titelschilder oder Vorsatzblätter haben. Bislang gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die belegen, dass es beim Nutzen dieser Bände zu Gesundheitsgefährdungen gekommen ist. Bei der Separierung handelt sich um eine reine, allerdings erforderliche, Vorsichtsmaßnahme.

So lange die Bücher im Regal stehen, besteht keine Gesundheitsgefahr. Zu einer möglichen Gefährdung kann es jedoch kommen, wenn im 19. Jahrhundert erschienene Bände mit grünen Bestandteilen angefasst und zum Umblättern der Seiten die Finger gar mit der Zunge angefeuchtet werden, wenn möglicherweise Arsen enthaltender Staub auf den Bänden eingeatmet wird oder durch das Anfassen der Bände Arsen in die Augen gerät.

Der ULB-Bestand mit Erscheinungsjahr vor 1900 ist nicht ausleihbar und steht nahezu komplett in nicht öffentlich zugänglichen Magazinen. Weniger als ein Prozent ist im Freihandbereich aufgestellt. In absoluten Zahlen sind es rund 15.000 Bände, verteilt auf vier Bibliotheksstandorte. Diese werden nun gesichtet, möglicherweise belastete Bände entfernt und für nachfolgende Tests zunächst eingelagert. Unbedenkliche Bücher werden nach den Tests rückgeführt und können wieder genutzt werden. Im Magazin aufgestellte Bücher werden getestet, wenn jemand sie einsehen bzw. mit ihnen arbeiten möchte. Die ULB verfügt über eine Restaurierungswerkstatt und damit über die Expertise, derartige Tests in diesen Einzelfällen durchführen zu können.

Ob und wie belastete Bestände unter besonderen Schutzvorkehrungen künftig nutzbar gemacht werden können, wird die ULB im engen Austausch mit der Kommission Bestanderhaltung des Deutschen Bibliotheksverbands erarbeiten.

Vorübergehende Schließung
Damit das Sichten der 15.000 Bände und das Separieren der potenziell belasteten Bücher zügig und für alle geschützt erfolgen kann, bleiben die Zentralbibliothek, die Fachbibliotheken PhilBib und PhilBib 2 sowie die Verbundbibliothek Naturwissenschaften vom 18. bis 22. März geschlossen. Die Fachbibliotheken Medizin und Rechtswissenschaft sowie das Selbstlernzentrum sind zu den gewohnten Zeiten, jedoch ohne bibliothekarisches Fachpersonal, geöffnet. Da sämtliches Personal der ULB bei der Maßnahme eingesetzt ist, kann die ULB in der Woche keine Services anbieten und auch Termine in der HHU nur nach Absprache und in Ausnahmefällen realisieren.

„Wir bitten um Verständnis für die Maßnahme. Sie dient dem Schutz aller und gewährleistet, dass die ULB im Sommersemester ohne Einschränkungen genutzt werden kann“, sagt Kanzler Dr. Martin Goch. „Der Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz, dem Dezernat Gebäudemanagement sowie allen Beschäftigten der ULB, die die zügige Separierung ermöglichen, spricht die Hochschulleitung ihren herzlichen Dank aus.“

Informationen zur Bereitstellung von Magazinbestellungen, Leihfristen und weiteren Services während der Schließung

Autor/in: Redaktion
Kategorie/n: INTRANET News
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